Madeline Kenney
Wie durch Milchglas betrachtet, bewegt sich Madeline Kenneys Werk stets zwischen Nähe und Rückzug – ein leiser Tanz der Empfindungen, zart, aber vielschichtig. Night Night at the First Landing blickt zurück wie ein altes Tagebuch: handgemacht, fragil, voller kindlicher Ahnung. Perfect Shapes und A New Reality Mind hingegen tasten sich körperlich vor – sinnlich, schimmernd, flüchtig, als würde jede Berührung sofort wieder verschwinden. Dann kommt Sucker’s Lunch: ein Tagtraum, entrückt, seltsam schön, als hinge er zwischen Wachzustand und Abwesenheit. Kiss From The Balcony schließlich spricht kaum noch laut – es schwebt melancholisch über all dem, mit Worten, die eher gehört als verstanden werden wollen. Kenneys Alben sind keine Stationen. Sie sind Räume. Halb real, halb Gefühl.
Registriere dich, um das Klangprofil von Madeline Kenney in deine eigene Kollektion zu speichern.
IM FOKUS
Kiss From The Balcony (2025)
Kiss From The Balcony verwebt eine tiefe emotionale Nachdenklichkeit mit sanfter, fast zurückhaltender Instrumentierung. Die Texte kreisen um Beobachtung, Verletzlichkeit und emotionale Widersprüche, oft in dunkler Bildsprache und langsamer Entwicklung. Das Album klingt wie ein inneres Tagebuch, das nicht gelesen, sondern belauscht wird. Trotz kleiner Hoffnungsschimmer bleibt das Grundgefühl durchgehend introspektiv – ein melancholisches Schweben zwischen Selbstschutz und Offenbarung.