Weyes Blood – The Outside Room

Kategorie: Albums, Americana

KLANGSTART: Mai 2011

Sie klingt genau wie Nico!“ wird wahrscheinlich der erste Gedanke vieler sein, wenn NATALIE MERING anfängt, auf Storms That Breed zu singen. Dahinter steckt aber nicht nur ihre teutonische Singstimme.

Natalie Mering versucht sich seit 2006 an den haarigen Fransen des knusprigen Americana unter dem Banner von Weyes Blood und oszilliert zwischen konventionellem Folk und Hieroglyphen-Dunst. Nach einer ausgedehnten Tournee mit Axolotl verbrachte sie mehrere Jahre im Winterschlaf, streifte zwischen verschiedenen südöstlichen Hauptquartieren umher und gebar die Knochen dessen, was später „The Outside Room“ werden sollte, ihr erstes offizielles Album. Zum Scheitern verurteilte Akustikgitarren versinken und fegen in unheimlichen, mittelalterlichen Atmosphären aus klirrenden Ketten und gespenstischen Moll-Tonarten, während Mering’s tiefe, germanische Stimme jede elegante Melodie in die graue Brandung führt, nur um dort zu ertrinken.

Diese Emotionen sind uralt, aber die Lieder sind neu. Natalie Mering ist wohl diejenige, die möglicherweise allein in ihren eigenen dunklen Säften schmort. Das Album fühlt sich so an, wie es aussieht, wenn man auf das Cover blickt. Das ist kein Lo-Fi um des Lo-Fi willen, sondern klirrend und rauschend. Folglich ist das eröffnende „Storms That Breed“ ein übernatürlich verzerrter Walzer, bei dem Mering’s schöner und etwas verlorener Gesang allmählich von rostbedecktem Klirren subsumiert wird und es schafft, eher ästhetisch harmonisch als verzerrt zu klingen. Dieses Klirren scheint zumindest teilweise von The Shadow Ring’s schwer fassbarem Graham Lambkin orchestriert worden zu sein. 

Und während „Candyboy“ tritt es wirklich in den Vordergrund, wenn die Jam-Session mit einer wirbelnden Orgel koexistiert und Mering’s klagendes Jammern mit hervorragender Wirkung verstärkt. Irgendwo zwischen The Shadow Ring und Nico angesiedelt, fühlt sich das Album hypnotisierend zeitlos an, eine Mischung aus Trauerliedern, handgekritzelter Kassetten-Dunkelheit und narkotischem, elektrischem Eden.

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Weyes Blood – The Outside Room

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