Auf MY WAY hat YOLA einen Ort der Freiheit und Freude gefunden, der ansteckend ist.
Yola’s Motto, das auf T-Shirts und Dosenkühler am Merch-Stand ihrer Konzerte prangt, lautet „Genre Fluid“. Im Laufe ihrer letzten beiden Alben hat sie bewiesen, dass dies stimmt, indem sie Country, Soul und Americana zu einer einzigartigen Marke vermischt. Aber auf ihrer neuen EP „My Way“ bringt Yola „Genre-Fluid“ auf die nächste Ebene und überschreitet sogar die Grenzen des notorisch großen Americana-Zelts und geht in progressiven R&B, Electronica, Pop und Broken Beat, um nur einige zu nennen. Wenn es ein gemeinsames Thema gibt, dann ist es Sex. „My Way“ ist eine zutiefst durstige Platte. Mit seiner stolzierenden Rhythmussektion könnte „Temporary“ ein Outtake von „Stand for Myself“ sein, aber immerhin zeigt es Yola’s Fähigkeit, aus alltäglichen romantischen Zwickmühlen reiche Komplexitäten zu ziehen.
Sie lässt es verlockend klingen, Versuchungen zu widerstehen: Ein „Nein“ kann genauso bedeutungsvoll sein wie alles, was nach einem „Ja“ kommt. Andererseits beweist „Symphony“, dass fehlgeleitete Vergleiche alles andere als sexy sind. Selbst Yola kann nicht das Charisma aufbringen, um die Anmache im Refrain zu verkaufen: „Play my heart strings with both hands, and I’ll sing like a symphony.“ Der Eröffnungstrack „Future Enemies“ ist der am zeitgenössischsten nach Pop klingende Song auf der EP, mit einem pulsierenden Beat und Texten über modernes Dating. Die EP endet mit dem euphorischen „Ready“, das von ihrer Kindheit in Großbritannien und den Erfahrungen der Windrush-Generation inspiriert wurde.
Letztlich ist „My Way“ ein Hochgenuss für diejenigen, die Yola’s Laufbahn über drei Alben hinweg verfolgt haben und eine Künstlerin feiern, die sich wilder Unabhängigkeit verschrieben hat und ihrer Muse folgen, wohin auch immer sie sie führt. Und dann ist da noch diese Stimme. Egal, für welches Genre sich Yola entscheidet, eines ändert sich nie: ihr generationsübergreifendes Gesangstalent.
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