Shit Robot – We Got A Love

Electronic, VÖ: März 2014

Der Mann mit dem lustigen Pseudonym Shit Robot (und ein Name der nicht unbedingt schöne Bilder vor das geistige Auge zaubert) zwirbelt uns dafür auch im Jahr 2014 geschickt die monotonen Elektro-Schleifen in die Gehörgänge, zersetzt unbemerkt das diffuse Licht zwischen dem leichten Nieselregen und öffnet erneut wunderschöne musikalische Strukturen, die als überdimensionierte Darstellung die Vergangenheit mit der Zukunft verschmelzen. ‚ The Secret ‚ beginnt mit phantasievollen Schnörkeln und setzt exakt dort an, wo ‚ From The Cradle To The Rave ‚ einst seinen vorläufigen Endpunkt setzte. Eine stilistische Bravour, die sowohl musikalisch wie auch komödiantisch bestens funktioniert. Es ist letztlich kaum nachvollziehbar, weshalb der in Deutschland ansässige Marcus Lambkin nur selten bei Diskussionen über die besten irischen Künstler erwähnt wird.

Bei DFA Records zu Hause, wurde die neue Platte in Deutschland und New York aufgenommen und kann dabei wieder eine Reihe hochkarätige Gäste aufzählen. Nancy Whang, Museum of Love und Luke Jenner, sowie hip-house Held Lidell Townsell und die australische Sängerin Holly Backler. “It wasn’t as tricky as I thought it was going to be,” so Lambkin. “I think my first record was pretty special because there was a lot of lucky coincidences and a lot of being in the right place at the right time, so I didn’t try to repeat it. I just tricked my brain into just making stuff and not trying to follow up the first.” Ebenso beeindruckend wie die Liste der Namen, ist auch der flippige, Psych-ausgerichtete Track ‚ Dingbat ‚, die hämmernde Punk-Funk Nummer ‚ Feels Right ‚, die Acid-House Hommage ‚ Do It Right ‚ oder das hypnotisierende ‚ Space Race ‚.

Doch so mancher wird wohl den heimlichen Höhepunkt in ‚ Do That Dance ‚ ausmachen. Samba-Feeling mit funky-Gesängen von Nancy Whang. “With Reggie (who appears on two LP cuts), I first met him at the farewell concert for LCD at MSG, so I knew he could sing, but I really didn’t expect to get what he delivered. And I think he really delivered. The guy is a wizard.“ Zu hören ist ‚ Reggie ‚ auf dem gleichnamigen Titelstück und dieses ehrt – wie auch viele anderen Songs auf der Platte auch – das Erbe von Frankie, Farley und Marshall erheblich – durchlebt aber zugleich die neuen Interpretationen der House-Musik und sorgt in der Kombination für einen reichhaltigen Schwung, der Shit Robot noch für lange Zeit dort oben an der Spitze treiben lässt. ‚ We Got A Love ‚ ist ein unverwechselbares Kunstwerk geworden.

8.1