SARAH CONNOR’s KEY TO MY SOUL ist ein gefühlvoller Pop-R’n’B-Rückzugsort voller romantischer Gesten, sanfter Beats und bittersüßer Sehnsucht zwischen Soul und Wirklichkeit.
Sie steht da wie eingefroren im Moment. Der Blick gesenkt, ein Hauch Melancholie auf den Lippen, goldenes Licht in ihrem Haar. Das Cover von „Key to My Soul“ ist nicht einfach nur ein Foto – es ist ein Versprechen: auf Intimität, auf eine Stimme, die zwischen Samt und Zweifel oszilliert. Sarah Connor ist 2003 nicht mehr das Casting-Wunderkind von „From Sarah With Love“, sondern eine werdende Mutter, eine Frau mit verletzlicher Stärke – bereit, ihr Innerstes in Pop zu verwandeln.
Das dritte Studioalbum der Delmenhorsterin, produziert erneut vom Duo Tyger & Denar, bietet genau das: samtige R’n’B-Harmonien, radiotauglichen Soulpop und stellenweise aufblitzende Reife. Der Opener „Music Is the Key“, eine Zusammenarbeit mit Naturally 7, wirkt fast wie eine spirituelle Einleitung. „Music is the key to fall in love“ – und genau darum dreht sich alles. Auch „Love Is Color-Blind“ mit TQ zeigt Connor’s Ambition, musikalisch wie politisch Brücken zu schlagen. Leider kratzt das Arrangement oft nur an der Oberfläche.
Eindrucksvoll hingegen: „Just One Last Dance“ – eine bittersüße Ballade über das, was nicht mehr sein kann. Ihre Stimme bricht fast beim Refrain – und passt damit perfekt zum Cover: dieses Wegschauen, dieses Nicht-loslassen-können. Auch „Daddy’s Eyes“ überrascht, wenn auch textlich holzschnittartig, mit persönlichem Bezug zu ihrer Vaterschaft. Wo das Album scheitert, ist der Mut zur Lücke. Songs wie „My Intuition“ oder „Are U Ready to Ride?“ versuchen modern zu klingen, bleiben aber konventionell.
Demgegenüber stehen fast schon filmische Stücke wie „Every Moment of My Life“, das die Liebe über Raum und Zeit hinweg beschwört – rührend, wenn auch leicht kitschig. Und doch: Es ist genau dieser Kitsch, der in „Key to My Soul“ zu einer eigenen Ästhetik wird. Es ist ein Album für frisch Verliebte, für Tagträume bei Mitternachtslicht, für alle, die „Turn off the lights“ nicht als Aufforderung, sondern als Einladung zur Nähe verstehen.
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