
KRISTIN HERSH
Es war einmal eine Gruppe namens Throwing Muses. Die Hauptmuse war die engelhafte KRISTIN HERSH. Seitdem sie die Throwing Muses vor ein paar Jahren verlassen hat, hat sie eine uneinheitliche Solokarriere hinter sich.
Ihre neueste Platte, „Sky Motel“, ist zwar etwas uneinheitlich, zeigt aber eine schöne Abkehr sowohl von den Muses als auch von ihren folkigeren Sachen wie „Hips and Makers“. „Sky Motel“ zeichnet sich durch ihre schöne Stimme und ihr skurriles Songwriting aus, gepaart mit deutlich ausgefeilteren Arrangements, als manche von Hersh’s Fans es vielleicht gewohnt sind. Hersh klingt entspannt und die Musik spiegelt ihre ausgeglichene Haltung wider. Produzentin Trina Shoemaker hat die Musik gedämpft gehalten und Hersh’s Texten Raum gegeben, ihre betörenden Flügel zu entfalten. Die Lieder haben einen bizarren Glamour. Hersh lockt uns in ihre scheinbar ruhige Welt, nur um uns dann süß ins Ohr zu flüstern, dass hier nicht alles in Ordnung ist. Aber es ist zu schwierig, eine so liebevoll geflüsterte Warnung zu beachten.
Als subtiles und vielschichtiges Album schaffen die Popsongs von „Sky Motel“ sofort fesselnde Momente. Der eröffnende Track „Echo“ kombiniert ein jazziges E-Piano mit Hersh’s süßen, rauen Harmonien und explodiert dann in einem Aufruhr aus spitzen Gitarren, während sie Texte wie „I’m love every/ I’m hating every I see“ knurrt. „Fog“ und „A Cleaner Light“ beschreiten ein ähnliches Terrain und liefern den eckigen, schwungvollen, aber leicht bedrohlichen Gitarrenpop, der Muses-Alben wie „The Real Ramona“ und „University College“ zu Rockfavoriten machte. Einige der besten Stücke erscheinen gegen Ende des Albums, wie „Clay Feet“, dessen stampfende Basslinie unter kreischenden Gitarren thront. „Faith“ ist ein musikalisches Juwel mit Streicherwirbeln und Militärtrommeln.
„Sky Motel“ ist ein kraftvolles, anmutiges Album mit stillem Sieg. Hersh hält sich nicht länger für abweichend. Diese neu gewonnene Stabilität bedeutet nicht, dass Hersh die Verrückten nicht wahrnimmt; Das bedeutet, dass sie jetzt damit beginnen kann, das eigensinnige Verhalten anderer Menschen zu kommentieren, anstatt unkontrollierte Autobiografien über ihre eigenen Manien zu schreiben.
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