BIG THIEF Capacity

JUN ● 2017

BIG THIEF, die einst desinteressiert schienen, irgendwohin zu kommen, schreiten jetzt mit großer Eile voran, begierig darauf, herauszufinden, wohin es sie führt.

Manchmal braucht eine Songwriterin nur die richtige Nebenbesetzung, um ihren Songs zu helfen, das nächste Level zu erreichen. Adrianne Lenker aus Minnesota hat den größten Teil ihres Lebens damit verbracht, Songs zu schreiben, aber erst als sie einen verwandten Geist, den Gitarristen Buck Meek, fand, entfaltete sie ihr Potenzial. Nachdem das Duo die fehlenden Teile gefunden hatte – Bassist Max Oleartchik und Schlagzeuger James Krivchenia – wurden Big Thief vollständig. Letztes Jahr sorgte die jetzt in Brooklyn ansässige Band mit ihrem Debütalbum „Masterpiece“ für Aufsehen, einer Sammlung zutiefst ausdrucksstarker Folk-Rock-Songs, an denen sie seit ihren Anfängen gefeilt hatten. Nur ein Jahr später kehren sie mit ihrem zweiten Album „Capacity“ zurück, scheinbar ohne Schweiß.

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„Capacity“ teilt viele der gleichen Eigenschaften, die seinen Vorgänger so liebenswert gemacht haben, aber es verschwendet auch wenig Zeit, um zu demonstrieren, dass diese Band in kürzester Zeit ein bemerkenswertes Wachstum erfahren hat. Das verheerende „Mary“ ist das offensichtlichste Beispiel dafür: Sein krasses, aber unbeschwertes Minimalarrangement lässt Lenker’s eindringliche Stimme wie eine sanfte Liebkosung an unser Ohr schlagen. Es ist eine der fesselndsten Gesangsdarbietungen, die wir das ganze Jahr über hören werden. Mit einem fließenden Wechsel zwischen Poesie und Prosa und einer tiefen Intimität, die nicht oft anzutreffen ist, bietet Adrianne Lenker immer wieder kerzenbeleuchtete Fenster in ihre Welt. 

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Es gibt eine ausgesprochen ruhige Gute-Nacht-Geschichte dieser Songs aus der Dunkelheit der frühen Erinnerung, wobei Lenker’s Stimme den Trost einer Taschenlampe bietet. Beim ersten Hören kann der Sound von „Capacity“ so subtil sein, dass Lenker’s Geschichten an einem vorbei gleiten, wie etwa „Shark Smile“, das sich in seinem Konzept als mächtiger herausstellt als in seiner Ausführung. Langsam aber sicher schlägt „Capacity“ ein: Das ferne Zischen von „Coma“ weitet sich allmählich zu einem verträumten Walzer aus, während sein Herzstück „Mythological Beauty“ ist und über die Opfer nachdenkt, die junge Eltern wie Lenker’s Mutter gebracht haben. „You’re all caught up inside / But you know the way“, gurrt Lenker beruhigend, ihre Empathie ist lebensbejahend.

Big Thief sind nicht die Art von Band, die uns plötzlich treffen, zu subtil und zurückhaltend sind ihre Melodien, aber auf „Capacity“ beweisen sie, dass es kraftvoll und einprägsam ist, wenn sie es tun.

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Ein Jugendlicher hält ein schlafendes Baby mit Schnuller im Arm.


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