Tyson – Die On The Dancefloor

Kategorie: Albums, Electronic

KLANGSTART: Januar 2012

Im Jahr 2011, nach einem lauwarmen Versuch einer Solokarriere, wurde der Londoner Ali Love irgendwie zum männlichen Sänger in House-Kreisen. Auf der Grundlage des DIE ON THE DANCEFLOOR-Longplayers von TYSON wäre es nicht verwunderlich, wenn dieser junge Newcomer 2012 allgegenwärtig das gleiche Terrain besetzen würde, das Love letztes Jahr einnahm.

Ein markantes Artwork ist das geworden: Der dunkle, muskulöse Mann mit seinen Tätowierungen am Körper, der selbst über sich verrät: „Ich kam als Rastafarien zur Welt.“ Tyson erlebte seine Kindheit im Westen von London und erzählt im Rückblick darüber: „Heutzutage hängen die Jugendlichen an der Straßenecke rum und rauben Leute aus – das haben wir nie gemacht.“ Der 27-jährige Londoner kennt die Musik seit seiner Geburt an und vielleicht haben Ihn auch deshalb seine musikalischen Inspirationen tief in die 80er Jahre katapultiert. Denn sein Debüt ‚ Die On The Dancefloor ‚ liegt diesem Jahrzehnt zu Grunde, unermüdlich kämpft sich Tyson mit unverwechselbarer Stimme durch luftige Glitzerwelten, euphorische Hymnen und entfacht dabei nicht selten bombastische Eruptionen auf eben diesen Tanzböden.

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Aber Tyson zieht seine Energien leider auch aus rührwarmen High-Energy-Beats, Glam-Dance-Klischees und wütet an manchen Stellen sogar im gnadenlosen Kitsch. Doch zurück an den Anfang und hinein in das Eröffnungsstück ‚ Before I Love Again ‚ mit seinen magischen Rhythmen und den verzerrten Gitarren-Solos. Eine wahrlich animierende Tanzflächen-Nummer, auf deren sinnvollen Tiefgang man ebenso wenig verzichten muss, wie auf den glitzernden Disco-Kugel-Hagel. Das gleichnamige Titelstück reibt uns die Takte dagegen noch ein wenig direkter zwischen die Gehörgänge. Hier pocht der hypnotisierende Electro-Beat, es knallt der kriffige Refrain unvermittelt ins Trommelfell und hinterlässt eine pulsierende Elektrizität, die erst gegen Ende zu ‚ After You’re Gone ‚ mit einem zärtlichen Abschiedskuss die Ohren verlässt.

Leider überzeugen in der zweiten Hälfte lediglich das gehauchte ‚ Love’s On The Line ‚ mit den wunderschön geschwungenen Synthies und das sich langsam entfaltende ‚ On The Radio ‚ mit einer unglaublich charismatischen Ausstrahlung. Eine gestählte Eleganz trifft auf zeitlose Schönheit und zeigt sehr deutlich, dass auch Tyson eines Tages zu den richtig Großen gehören könnte.

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