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Musik
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Zwischen apokalyptischer Ekstase und stiller Hingabe: AGRICULTURE sprengen mit THE SPIRITUAL SOUND die Grenzen von Black Metal, Noise und spiritueller Selbstauflösung – ein Werk zwischen Erlösung, Wut und Zärtlichkeit.
Agriculture waren nie eine Band, die sich dem Spektrum extremer Musik einfach unterordnet. Seit ihren Anfängen in der Los-Angeles-Noise-Szene arbeitet das Quartett daran, aus Dissonanz etwas Feierliches zu formen. „The Spiritual Sound“ markiert nun den Punkt, an dem dieser Anspruch zur völligen Entfesselung wird: ein Manifest gegen die Idee, Musik müsse gefällig, konsumierbar, glatt sein. Schon der Opener „My Garden“ lodert wie ein Fanal, wenn Leah Levinson singt: „My eyes are burning, my body is burning, death is the ultimate fucker“. Es ist eine Feuerpredigt, ein Schrei aus einem Inneren, das sich selbst seziert. Dan Meyer antwortet später in „The Reply“ mit fast sakraler Klarheit – „At the very height of the world they built, they destroyed it for no reason“ – ein Satz, der die Brücke schlägt zwischen 1914 und der Jetztzeit, zwischen Krieg, Entfremdung und spiritueller Leere.
Das Album zerreißt sich selbst, um wiedergeboren zu werden. „Flea“ bäumt sich mit überbordenden Riffs und Tremolo-Gitarren auf, während „Micah (5:15am)“ wie ein Endlosschleifen-Gebet wirkt, in dem Verzweiflung und Transzendenz ununterscheidbar werden. „Bodhidharma“ erzählt von Schmerz als Initiation, seine Gitarren entfalten sich wie buddhistische Sutren aus Lärm. In „Dan’s Love Song“ scheint die Band in Zeitlupe zu fallen – Traum, Feedback, Zärtlichkeit. Und in „Hallelujah“ rückt die Welt kurz näher, als würde sie atmen, ehe „The Reply“ alles in eine letzte Überwältigung treibt. Das Cover – eine grobkörnige Nahaufnahme eines Gesichts im ekstatischen Moment – ist kein Dekor, sondern Spiegel: Körper und Klang werden untrennbar, jeder Atemzug klingt nach Reibung, nach Blut, nach dem Versuch, im Lärm eine Form von Gnade zu finden.
„The Spiritual Sound“ ist keine Playlist, sondern ein spiritueller Aufruhr, in dem Noise zur Liturgie und Metal zu Offenbarung wird.
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