JAMILA WOODS umgibt sich mit den Dingen, die sie liebt, Dinge wie Lucille Clifton’s Gedichte oder Briefe ihrer Großmutter oder den Post-Punk von The Cure aus den späten 80ern. Diese Fragmente ihres Lebens und ihrer Liebe trugen dazu bei, die progressive, zarte und minimalistische Seele von HEAVN zu strukturieren.
Als häufige Gastsängerin in der Hip-Hop-, Jazz- und Soul-Welt hat sich Jamila bei ihrem mitreißenden Debüt zu einer einmaligen Stimme in einer Generation entwickelt. „HEAVN“ ist nun der Höhepunkt von mehr als zwei Jahrzehnten musikalischer Darbietungen, kreativer Remixe, eindringlicher Erinnerungen und ihres einzigartigen „Collage“-Schreibprozesses. „I think of songs as physical spaces“, sagt Jamila. „Writing a song feels like decorating my space with things that make me happy or reflect who I am.“ Die Botschaft von „HEAVN“ ist klar: Alle Teile stärken das Ganze. Woods wurde im Süden von Chicago geboren und wuchs in einer Familie von Musikliebhabern auf. Sie war Mitglied im Kirchenchor ihrer Großmutter und im Chicago Children’s Choir und saß oft neben den Lautsprechern ihrer Eltern, sang zu deren umfangreicher Musiksammlung und umgab sich dabei mit Dingen, die sie bewunderte.
Doch erst nach einem überraschenden Lyrikkurs im Kunstprogramm Gallery 37 der High School fand Jamila endlich ihre metaphorische und wörtliche Stimme. „Through poetry, I realized you are the expert of your own experience“, sagt sie. „You can tell your story the best and no one else can tell it for you. You can focus on what you lack, comparing yourself to other people, or you can focus on what you can do right now with your voice.“ Wie bei ihren früheren Arbeiten nutzt Woods das Funktionale – Klatschspiele, Schlaflieder, Paula Cole, Schlagzeilen, Statistiken – um Musik zu machen, die sich jeder Kategorisierung, aber keiner Bedeutung entzieht. Das Ergebnis ist unverkennbar: „HEAVN“ ist Protestmusik, die wie ein Kinderspielplatz klingt. Jedes Lied hier ist belastbar und standhaft, ohne wütend und militant zu sein; Fast jede Melodie ist ein Jingle.
Der großartige „VRY BLK“ sticht in dieser Hinsicht heraus und nutzt die Strukturen des Kinderreims „Miss Susie“, um die sehr erwachsenen Realitäten von systemischem Rassismus und Polizeigewalt zu analysieren. Es erklingt ein wackelnder und klickender Beat von oddCouple und Kweku Collins, während Woods zwischen Spielplatzgesängen, üppigen Harmonien und einem Rap-Flow wechselt. „Hello operator, emergency hotline/ If I say that I can’t breathe, will I become a chalk/ Line up to see the movie“, bemerkt sie. „I’m very black“, beharrt sie im Refrain und fügt hinzu, dass sie sich wehren wird, wenn man ihren Bruder mitnimmt. Bei „HEAVN“ geht es um ein Klima, in das sie nicht gehört. Es ist ein Klima, in das niemand von uns gehört, aber es ist auch das einzige, das ein Album voller Hoffnung angesichts der Verzweiflung hervorbringen könnte.
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