SAMIA
Pool

LABEL: Grand Jury Music KLANGSTART: August 2025

SAMIA bringt mit ihrer neuen Version von POOL Herzschmerz, TikTok-Viralität und feminine Indie-Melancholie in einen Song, der den Moment festhalten will, bevor er vergeht.

Samia hat’s mal wieder geschafft. Kaum kündigt sie eine neue Version ihres Songs „Pool“ an, verwandelt sich der Track von einer melancholischen Indie-Hymne in ein kollektives Gefühlsprotokoll für alle, die sich schon mal gefragt haben, wie lang ein Moment eigentlich dauert, bevor er wehtut. Ursprünglich war „Pool“ das erste Stück auf ihrem Debütalbum „The Baby“ (2020) – ein Einstieg wie ein leiser, starker Tritt ins Herz. Jetzt gibt es die reduzierte, neu aufgenommene Version – und die sitzt noch mal tiefer.

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Dass „Pool“ auf einmal wieder in aller Munde ist, liegt an einer Tiny Desk Performance von vor zwei Jahren, die plötzlich auf TikTok durch die Decke ging. Kein Wunder. Wer einmal gehört hat, wie Samia singt: “How long do I have left with my dog ’til I start forgetting shit?” weiß, dass es hier nicht um Kitsch oder Sentimentalität geht, sondern um echte, brutale Fragen. Es ist diese Mischung aus schmerzlicher Ehrlichkeit und lakonischem Humor, die ihre Songs so besonders macht.

Aufgewachsen in New York, mit libanesisch-amerikanischen Wurzeln und einem Faible für starke Frauenfiguren, macht Samia das, was viele versuchen, aber wenige beherrschen: Sie nimmt sich ernst – aber nicht zu ernst. Ihre Musik bewegt sich irgendwo zwischen Indie Rock, Alt-Folk, Bedroom Pop und dieser ganz bestimmten Spotify-Playlist, die man nachts hört, wenn niemand schreibt. Gesigned ist sie beim Indie-Label Grand Jury Music, dem perfekten Zuhause für eine Künstlerin, die lieber Ecken zeigt als glatt zu klingen.

In der neuen Version von „Pool“ klingt alles entschlackter, konzentrierter. Die Produktion lässt Luft – für Samias Stimme, für Stille, für Schmerz. Kein Schnickschnack, nur Worte, die sitzen. „Lovin’ you is bigger than my head / and then you dove in.” Die Zeile hängt nach. Weil sie so simpel ist. Und trotzdem größer als jede Instagram-Caption.

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Das dazugehörige Cover? Samia mit rotem Telefon, Blick verloren, die Haare halb zerzaust, halb perfekt hochgebunden mit einem Leoparden-Scrunchie. Im Hintergrund ein kahler, winterlicher Wald. Es sieht aus wie der Moment nach einem Gespräch, das zu viel gesagt – oder gar nichts gesagt hat. Ein Bild, das man sofort versteht, wenn man den Song hört.

Aber Samia bleibt nicht stehen. Mit ihrem neuen Album „Bloodless“ hat sie ihre künstlerische Handschrift noch einmal geschärft – düsterer, komplexer, aber genauso nahbar. Tracks wie „Bovine Excision“ oder „Lizard“ zeigen, wie sehr sie bereit ist, sich in Themen hineinzuknien, statt sie anzureißen. Und wer sie live erlebt, merkt: Das hier ist keine Studiokünstlerin. Im Herbst geht’s für sie auf große Nordamerika-Tour – von Atlanta über LA bis nach Nashville. Jede Bühne wird dabei zur Verlängerung ihrer Songs: ehrlich, rau, verletzlich und trotzdem voller Kraft.

Samia singt über Dinge, die viele nicht mal zu denken wagen. Über Momente, die zu schnell vergehen. Über das Bedürfnis, verstanden zu werden – ohne sich komplett zu erklären. „Pool“ ist keine perfekte Popnummer. Es ist ein atmender Song. Einer, der fragt: „Is it too much to ask?“ Nein, ist es nicht. Es ist genau richtig.



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MOMENT

„Pool“ will nichts beweisen – und trifft genau deshalb so tief. Der Song lebt vom Mut zur Lücke, vom Atem zwischen den Zeilen. Samia öffnet Räume für Gefühle, die keine Lösung brauchen, nur Platz. Es ist diese Art Musik, bei der man nicht weiterklickt, sondern bleibt. Weil sie genau das tut: bleiben. Ehrlich, ungeschützt, lakonisch – ohne den Anspruch, größer sein zu müssen als der Moment selbst.