PRINCESS NOKIA entfesselt in DROP DEAD GORGEOUS ein feministisches Sommer-Manifest zwischen Scream-Queen-Glamour, Girlhood-Rebellion und Halloween-Ekstase.
Wenn Princess Nokia ruft, hört die Straße hin – und in „Drop Dead Gorgeous“ brüllt sie nicht, sie lächelt süffisant und zieht dabei ein Messer. Die neue Single der Nuyorican-Künstlerin, veröffentlicht über Artist House, ist kein Song, sondern eine Attacke auf den guten Geschmack und männliche Deutungshoheit.
Destiny Frasqueri – einst Underground-Heldin, jetzt Pop-Grenzgängerin – hat schon viele Hüllen abgestreift: vom Esoterik-Rap bis zum Emo-Synth. Doch was sie jetzt liefert, ist mehr als Sound: Es ist ein ästhetisches Manifest für eine zweite Chance auf Girlhood. Und zwar so, wie sie sie will – mit French Tips, Diet Coke, VHS-Vibes und einer Kettensäge in der Hand.
„Drop Dead Gorgeous“ beginnt mit einer klaren Kampfansage: „Smoke a cig in the back of the Walmart summer / Fuck a guy on his boat for the fun kind of summer“ – das ist kein Empowerment im klassischen Sinne, das ist radikale Selbstinszenierung. Über einer flirrenden Synth-Landschaft pendelt Nokia zwischen Pop-Prinzessin, Horrorfilm-Heldin und verdammter Cheerleader.
Die von Sebastian Cabrera Chelin inszenierte Visual-Ästhetik macht daraus ein queeres Fiebertraum-Spektakel, irgendwo zwischen Spring Breakers, Lana Del Rey und einem feministischen Slasher. Am Ende isst sie ein blutiges Herz – und man glaubt ihr jede Sekunde.
Was 2025 noch an Sommer-Hymnen kommen mag, ist irrelevant: „Drop Dead Gorgeous“ ist der sardonisch glitzernde Mittelfinger gegen den Male Gaze und eine Einladung zum kollektiven Hexensabbat.