Zwischen Zypressen, Coyoten und kosmischer Verbundenheit – NOAH CYRUS kehrt mit I SAW THE MOUNTAINS zu den Ursprüngen zurück und verwebt Naturmystik, Verlust und Hoffnung in einem alt-country-gelben Morgennebel.
Mit „I Saw the Mountains“ betritt Noah Cyrus kein neues Terrain, sondern eines, das tief in ihr verwurzelt scheint – ein akustisch schimmerndes Tal zwischen Folk und Alt-Country, in dem Erinnerungen wie Wassertropfen im Flussbett glitzern. Aufgewachsen im Schatten großer Namen, ist es dieser Song, mit dem sie sich wie durch ein selbst gezeichnetes Mandala tastet: hinaus aus der bloßen Sichtbarkeit – hinein ins Gesehenwerden. In dieser Landschaft tanzt sie nicht, sie steht still. Und genau dort beginnt ihre Bewegung.
Das Video dazu ist wie ein ausgeleuchteter Traum zwischen Mythen und Mondlicht. Eine weiße Gestalt im dunklen Wasser. Das Pferd, das sie begleitet, wirkt wie ein Andenken an Vergangenes, vielleicht ein Geist aus Kindertagen, vielleicht ein Symbol für Trost. Die Kamera verweilt, als wollte sie sagen: schau genau hin, das hier ist nicht für den schnellen Konsum gemacht.
Cyrus singt nicht nur über die Berge, sie wird selbst zur Landschaft. Zeilen wie „I swam the river and the river swam me“zeigen, wie sehr sie sich eins fühlt mit dem, was sie umgibt. Kein großes Arrangement, keine überladene Produktion – nur das Gefühl, dass das, was sie hält, kein Mensch, sondern die Hoffnung selbst ist. Und vielleicht auch das Pferd.
Mit dem bevorstehenden zweiten Album kündigt sich mehr an als ein musikalischer Zyklus: Es ist ein neues Kapitel, geschrieben mit Tinte aus Trauer, Naturverbundenheit und der klaren Absicht zu heilen. Dieser Song ist eine Einladung, sich ebenfalls zu erinnern, zu halten – und gehalten zu werden.