AMAARAE kehrt mit der Single S.M.O. zurück und entfacht auf ganzer Linie ein queeres, genreflirrendes Feuerwerk zwischen Highlife, Clubbass und Selbstermächtigung.
Amaarae war nie leise. Schon auf „The Angel You Don’t Know“ flirtete sie mit Pop als Performancekunst, während „Fountain Baby“ (2023) zur klanglichen Provokation in Hochglanz geriet – queer, futuristisch, rotzfrech. Jetzt setzt sie zur nächsten Transformation an: „Black Star“, benannt nach dem Symbol auf Ghanas Flagge, erscheint am 8. August via Interscope. Und mit „S.M.O.“ gibt es einen Vorboten, der nicht fragt, ob du bereit bist – sondern der es verlangt.
„Slut Me Out“ – dieser Songtitel ist keine Metapher, sondern ein Manifest. Zwischen Glanz und Glut, zwischen Ekstase und Eigensinn, springt Amaarae auf dem Track wie eine Seiltänzerin über queere Lust, Konsens und Körperbewusstsein. „Scream and shout / Slut me out / Show me how you like to love / I need to know“ – ein Refrain wie ein Schlachtruf. Dabei klingt „S.M.O.“ keineswegs roh oder provokant um der Provokation willen. Es ist ein verdichtetes Stück Musikgeflecht: Ghanaischer Highlife trifft auf Detroit-Clubbass, unterlegt mit Zouk-Melodien und Drumgrooves à la „Rock With You“. Produziert von BNYX und Kyu Steed, klingt das Ganze nach Donna Summer unter Strom – oder nach Janet Jackson’s „Control“-Ära auf Acid.
Im Video (gedreht in Ghana von Omar Jones) thront Amaarae im latexschwarzen Bodysuit vor dem rot-gelb-grünen Hintergrund der ghanaischen Flagge – aber der berühmte schwarze Stern fehlt. Stattdessen: Amaarae selbst, selbstbewusst, kompromisslos, unbequem schön. Sie ist die Projektionsfläche und gleichzeitig deren Zerstörung. Eine Popgöttin, die ihre eigene Ikonographie schreibt – und dabei ganz neue Körper zeigt.
Die Lyrics spielen dabei gezielt mit Ambivalenzen: „There’s two sides to you, baby / In touch with your spirit, in touch with the money“. „S.M.O.“ ist eine Hymne auf die Vielschichtigkeit queerer Lust, auf weibliche Autonomie, auf das Recht, laut zu sein. Amaarae weiß, was sie tut. Sie will dich tanzen sehen. Und sie will, dass du darüber nachdenkst.