Haben Frittenbude aus den vergangenen Fehler der letzten Platte gelernt? Nein. Machen Frittenbude Dinge auf der neuen Platte besser? Nein. Haben sich Frittenbude Ihre sympathische wie kindliche Naivität bewahren können? Ja. Im wahren Leben wäre das wohl an dieser Stelle ein Ja zu wenig gewesen und wäre man jetzt zudem im amerikanischen Fernsehen, hätte man drei Wörter gebraucht, um den Kandidaten anschließend für immer von der Bildfläche zu kicken: „You are dismissed!“ Aber das sind wir zum Glück nicht. Und deshalb kommen wir auch in den Genuss einer starken Anfangsphase der deutschen Elektropunk-Band aus Geisenhausen um Martin Steer, Johannes Rögner und Jakob Häglsperger. ‚ Onychectomy ‚ fetzt durchdringende Synthies inmitten atmosphärischen Weltraum-Staub, sammelt dieses farbenfrohe Zeug in akribischer Kleinarbeit auf – nur um es anschließend in einer bildgewaltigen Explosionswelle in sämtliche weitere Universen zu katapultieren.
Was für eine sinnlose Verschwendung, doch verdammt nochmal darauf geschissen. Diese drei Minuten voller ekstatischer Wahnsinnigkeiten müssen schlicht und ergreifend gewährt sein. Auch das zweite Stück ‚ Unkenrufe ‚ wälzt sich mit brachialen Beats und einem starren Blick, vorbei an eingängigen Refrains und auf den Kopf gestellten Texten. ‚ Schandenschmuck ‚ trägt den berühmten Elektrotrash-Sektor mit tiefergehenden Rhythmen einen Schritt weiter in die intelligente Popmusik der Gegenwart. ‚ Und Täglich Grüßt Das Murmeltier ‚ ist die erste Singeauskopplung und warum man diesen Track ausgewählt hat, dürfte nach den ersten Sekunden klar sein. Verträumte Melodien, schweifende Synthies und das eingängige Soundgerüst lassen auch den vierten Track mit der Bestnote aus dem Klassenzimmer treten. Und blickt man nun auf das jehe Ende der Platte, dürfte man über diesen Gang froh gewesen sein.
Denn was danach folgt ist die berühmte Ideenlosigkeit von Frittenbude. Belanglose Songs bringen den Hörer kurz vor das Reich der seligen Träume und einzig ‚ Vom Fliegen ‚ sowie ‚ Jetzt Ist Der Moment ‚ bieten die erhoffte Fortsetzung aus den anfänglichen Minuten. Aber diese Umstände bleiben leider ein fester Bestandteil von Frittenbude. Die Konstanz rutscht meistens vor der Hälfte auf den Boden hinunter und hinterlässt wieder einmal das bekannte unbefriedigende Gefühl zurück. Ein Gefühl das man nach dem letzten Werk ‚ Nachtigall ‚ eigentlich nicht mehr in sich spüren wollte.
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