Joss Stone – The Soul Sessions

Kategorie: Albums, Soul

KLANGSTART: September 2003

THE SOUL SESSIONS ist offenbar eher als Einführung gedacht und besteht aus Standards, obskuren Juwelen und dem einen oder anderen zeitgenössischen Cover. Ein Album mit JOSS STONEs eigenem Material wird später in diesem Jahr erwartet, aber in der Zwischenzeit ist dies der perfekte Vorgeschmack.

Nach Amy Winehouse und Katie Melua ist Joss Stone die neueste Teenager-Sensation, die von der Musikindustrie gefeiert wird. Im Moment herrscht großes Aufsehen um Stone, sowohl Paul Weller als auch Lenny Kravitz bieten ihr an, Songs für sie zu schreiben, und Soul-Legende Betty Wright produziert dieses, ihr Debütalbum. Der Hauptgrund für all die Aufregung ist die Tatsache, dass Stone eine bemerkenswerte Stimme hat, umso mehr, wenn man bedenkt, dass sie ein 16-jähriges Mädchen aus Devon ist. Wie bei Winehouse könnte man schwören, dass sie schon seit Jahren mit Leuten wie Aretha Franklin gesungen hat. Natürlich ist es nichts Ungewöhnliches, dass weiße Mädchen den Blues singen können (siehe Dusty Springfield, Alison Moyet, Annie Lennox) – das Ungewöhnliche ist, eine so starke Stimme von einer so jungen Person zu hören.

Für eine Frau, die so jung ist wie Stone, braucht es Mut und Mumm, sich mit „I’ve Fallen in Love With You“ von Carla Thomas und „All the King’s Horses“ von Aretha Franklin auseinanderzusetzen, ganz zu schweigen von John Ellison’s Glanzstück „Some Kind of Wonderful“. Sie verfügt über eine einzigartige Phrasierung und eine gewaltige Stimme, die Akzente setzt, ohne einen Song zu überarbeiten oder durch hohle Akrobatik die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die Streicher und der funkige Backbeat von Thompson auf „I’ve Fallen in Love With You“ sind gruselig in der Art und Weise, wie sie Stone dazu bringen, einfach ein Bedürfnis aus ihrem Herzen herauszukitzeln, von dem man annehmen würde, dass es über ihr Alter hinausgeht.

„The Soul Sessions“ ist als Aufwärmübung für ein richtiges Debüt konzipiert und etabliert Stone als hervorragende Interpretin, egal ob sie fast acht Minuten lang mit minimaler Begleitung an „For The Love Of You“ der Isley Brothers arbeitet oder das begeisterte „Super Duper Love“ anführt. Aber letztendlich scheint dieses Album eher ein künstlerischer Kompromiss zu sein, Musik nach den Regeln und nicht aus dem Herzen. Dennoch darf man sich darauf freuen, ihr erstes richtiges Album zu hören, das uns hoffentlich mehr von Joss‘ echter Seele zu hören geben wird.

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.

Joss Stone – The Soul Sessions

Jetzt bei JPC kaufen Jetzt bei Amazon kaufen