Für Leute, die sich von Pop-Diva-Exzessen abschrecken lassen, bietet CORINNE BAILEY RAE eine andere Art eskapistischer Fantasie: eine elegante, selbstbewusste Frau, die Enttäuschungen ertragen kann, ohne ihren Peter-Pan-Kragen zu zerzausen.
Als die Sängerin Corinne Bailey Rae in ihrem Heimatland Großbritannien ihre mitreißende Single „Put Your Records On“ veröffentlichte, war das ein Wohlfühl-Alternative-Phänomen für Erwachsene – eine Art Norah-Jones-, Joss-Stone-, David-Gray- oder Macy-Gray-Phänomen. Wenn man sich ihre bahnbrechende Soft-Soul-Hymne anhört, ist es leicht zu verstehen, warum, denn Rae ist eine Mischung aus all dem, aber keine gekünstelte Mischung, die von einem Wissenschaftler eines großen Labels zusammengestellt wurde. Ihr selbstbetiteltes Debüt klingt ein wenig gehetzt und schlängelt sich manchmal in den Bereich der Hintergrundmusik, aber dieses gemütliche Werk ist erfreulich hausgemacht, warm und teilweise ergreifend.
Einmal angelockt, werden Bailey Rae’s Lieder uns nicht mehr abschrecken. Die Balladen tragen den Einfluss der oben erwähnten Jones. Mit seiner sanft gezupften Akustikgitarre und dem trägen Breakbeat klingt „Like a Star“, als würde es darauf warten, einen geschmackvoll gedrehten Parfümwerbespot zu vertonen. Ein Hauch von faszinierender Bedrohung lauert auf „Choux Pastry Heart“, aber nur ein Hinweis – nichts, was die Unterhaltung auf Ihrer Dinnerparty stören könnte. Auf den schnelleren Stücken bilden die gedämpften Einsätze von Blechbläsern, E-Piano, Orgel und Streichern den Höhepunkt der Arrangements, die Willie Mitchell in den frühen 1970er Jahren für Al Green konstruierte.
Bailey Rae’s üppiger, leicht folkiger Soul-Pop bietet keine wirklichen lyrischen Einsichten oder musikalischen Innovationen, aber das ist der Punkt: Wie Norah Jones und Sade geht es ihr vor allem darum, eine angenehme, vage suchende Stimmung zu schaffen. Laut ihrem Hit „Put Your Records On“ können die Probleme eines jeden Mädchens dadurch gelöst werden, dass sie beim Tanzen zu ihren Lieblingsliedern die Haare offen lässt. Das gut geschriebene und direkte „Butterfly“ deutet darauf hin, dass Rae eines Tages ein gelungeneres Album veröffentlichen könnte, aber die Aufmerksamkeit auf das „Gefühl“ scheint oft die treibende Kraft bei der Entstehung dieses Albums zu sein. Passen wir unsere Erwartungen entsprechend an und Rae’s Debüt ist sehr lohnend.
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