Nachdem Eleanore Everdell und Jason Friedman, alias The Hundred In The Hands, bereits ihre EP ‘ This Desert ‘ mit großem Erfolg veröffentlicht haben, folgt nun in diesem Monat das gleichnamige Debütalbum der beiden. Die Platte ist das fertige Produkt von DIY home-recording, inklusive weiterer Studio Sessions mit den Produzentengrößen Richard X in London und Jacques Renault, Chris Zane and langzeit DFA Gefährte Eric Broucek in New York. Heraus gekommen ist, und das darf bereits an dieser Stelle erwähnt werden, ein episches Album mit abenteuerlich handgemachten, perfekt gefertigten und manchmal auch trügerisch komplexen Popsongs, welche die Seiten des elektronischen und des Organischen vereinen. Im Vorfeld gab es bereits auf ihrer Website den ein oder anderen Song aus dem Album zu hören, ebenso die sehr gelungenen Remixe dazu. Besonders interessant ist dabei der Foals Remix vom Albumtrack ‘ Pigeons ‘ und die Gratis MP3 zu ‘ Ghost ‘.
Beides ist leider nicht auf der finalen Version von ‚ The Hundred In The Hands ‚ enthalten, jedoch elf wunderschöne Stücke, deren ersten Einblick uns die Single ‚ Pigeons ‚ eine Woche vor Album-Release gewährte. Wie auf einer Welle getragen, umfluten uns wärmende Melodien, die Gischt bricht im Refrain über uns herein und überhaupt hat man sich an einem Stück in dieser gefertigten Leichtigkeit, schon des Längeren nicht mehr erfreuen dürfen. Ebenso gelungen ist ‚ Dressed In Dresden ‚ mit seiner vielschichtigen Produktion, den schlängelnden Beats, der laufenden Pop-Melodie und den Indie-aromatisierten Gitarren. Gemixt wurde das Ganze mit den lockeren Vocals von Lenore, „Old me down, and hollow out my heart“. Die restlichen Stücke auf ‚ The Hundred In The Hands ‚ sind durchdringend, betören durch eine eisige Kotemplation und kreieren damit eine Grundstimmung, die an Subtilität und elektromagnetischer Impulse nicht zu übertreffen ist.
Das Duo erzeugt mit seiner Debütplatte unverblühmtes Vertrauen im Hörer, die Glaubwürdigkeit wird ohne größere Mühen an uns übertragen und verblüffend sind die Momente, in denen dies scheinbar alles passiert. Zwischen der ansteckenden Verwendung des einfachen Songwritings und der reinen Pop-Sensibilität stülpen die Hundreds In The Hands Ihre Aura über unsere Körper und verzaubern unseren Geist, das menschliche Wesen, in einen schutzumhüllenden Mantel, umgeben von synthesierten Lärm und subtilen Fetzen verhallender Gitarren. ‚ Gold Blood ‚ steigt uns dabei als liebenswürdige Post-Punk Anbetung in die Nase. ‚ The Beach ‚ gehört zu den langsameren Tracks auf dem Album und zeigt nochmals die Fähigkeit von Friedman, sowohl als Songschreiber, wie auch als Produzent, mit einem scheinbar simplen musikalischen Set-Up, die Landschaften großflächig vor unserem geistigen Auge auszubreiten.
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