16 Jahre und zehn Alben sind eine Domäne, die viele Bands nicht erreichen. Doch mit ihrem zehnten Werk STUNG! bestätigen POND, warum sie eine der erfolgreichsten und am meisten übersehenen Bands sind.
Der sonnendurchflutete, psychedelische Karneval, der Pond ist, zeigt eindeutig keine Anzeichen, in absehbarer Zeit aufzuhören. Der eröffnende Track „Constant Picnic“ mäandert mit einer surrealen Synth-Disco-Pop-Ballade, die ein idealer Sommer-Soundtrack ist, ins Himmlische, während ihre typischen kolossalen, kaleidoskopischen Riffs in „(I’m) Stung“ und „Neon River“ zur Schau gestellt werden. Der bedrohliche Funk von „So Lo“ erinnert an Prince und – ob absichtlich oder nicht – an die experimentellere Seite von The 1975, wobei sein groove-geladener Sound Allbrook’s trauriger Jungenstimmung widerspricht: „No / I feel so low / I should’ve learned by now to keep my expectations / Low“. Und später, auf dem punkig-prahlerischen „Boys Don’t Crash“, gibt Allbrook zu: „I’m so tired of living / But I don’t want to die“, ein Track, der zu eingängig und ohrwurmig ist, um sich jemals in Selbstmitleid zu verlieren.
Die ersten zwei Drittel der Platte sind sehr gut getaktet, von schüchtern bekifften Balladen über Instrumentalstücke bis hin zu ausgedehntem Floyd-artigem Herumtollen. Umso seltsamer ist es, das Album gegen Ende auseinanderfallen zu sehen, wo undeutliche, heitere Balladen in den Tod geschickt werden. Ein bis dahin meisterhaft kontrolliertes Summen wird durch oberflächlich ausgearbeitete Demos ins Stocken geraten. Die obligatorische Elvis-Hommage ist okay, aber selbst die rettende Gnade „O, UV Ray“ ist sowohl in Bezug auf das Titelthema als auch die Stimmung eine völlige Redundanz. Die Band besitzt immer noch die Fähigkeit zur Erfindung und die bereits erwähnte Freude am Experimentieren. Mit 14 Tracks gelingt es der Band letztlich, die Evolution in ihre Kunst zu integrieren und gleichzeitig ihren jenseitigen Wurzeln treu zu bleiben.
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