Für englische Verhältnisse kommt mit den Ting Tings tatsächlich mal etwas Abwechslung in die sonst von Gitarrenklängen vorherrschende Landschaft. Auch mit Ihrer Herkunft stellen Sie einen Kontrast zu den übrigen Landsleuten dar, die überwiegend aus der Hauptstadt London stammen. Die Ting Tings kommen aus Greater Manchster und wie eben diese Merkmale unterscheidet sich auch Ihre Musik ein wenig mehr vom Rest, als man es bis dahin gewohnt war. Das Duo mit der Verehrung für New Wave und einem Mix aus Dance und Indie Pop veredeln puffernde Gitarren und zertrümmerten Drums auf sich dahin schleppenden Strukturen und gepflegten Keyboards. Das alles ist ein recht polierter Sound, aber ohne dies unterstreichen zu wollen. Keine Spur von Nettigkeiten oder einfühlsamen Momenten, die Instrumente werden hart bearbeitet damit der Hörer auch am noch so kleinsten Ton seine Freuden haben kann. Vielen dürften ja schon die beiden Songs ‚ Great DJ ‚ und ‚ Shut Up And Let Me Go ‚ kennen, die bereits durch sämtliche Werbungen gegangen sind.
Keine Überraschung wenn man sich diese kurzen und äußerst einprägsamen Songs anhört, die förmlich danach betteln Produkte unterstützen zu dürfen. Auf ‚ We Started Nothing ‚ gibt es natürlich auch noch anderes zu bestaunen außer eingängige Jingles, wie zum Beispiel ‚ Be The One ‚ in dem die Ting Tings zeigen das Ihre heimlichen Stärken tatsächlich in den traurigen Songs liegen. Denn so schön auch Katie White singen mag und Jules De Martino sein Schlagzeug bearbeitet, manchmal können diese nie enden wollenden Loops nervend werden. Da kommen solche Tracks wie dieser, oder ‚ Traffic Light ‚ genau richtig um Abwechslung in die Bude zu bringen. Letzteres könnte auch von der Kollegin Lily Allen stammen denn vieles erinnert auf den ersten Blick an bekannte Größen wie den Pippettes oder Annie. Aber wenn dann Songs durch die Boxen dröhnen mit der unmissverständlichen Aussage ‚ That´s Not My Name ‚, hört man den Ting Tings eigenen Sound heraus.
Leider wird Ihnen das ein wenig zum Verhängnis, ist man denn erstmal durch mit der Platte, bleiben ‚ Great DJ ‚, ‚ Shut Up And Let Me Go ‚ sowie letzt genannter im Hinterkopf hängen. An dieser Stelle wollte das Duo zu viel, denn die Abwechslung in den zehn Songs klingt zwar erfrischend locker und wenig gezwungen, aber fehlt dann hier und da ein wenig die Liebe zum Detail. Ist erstmal ein Loop melodisch und eingängig, lassen Sie Ihn gerne mal geschlagene drei Minuten im Kreis laufen. Schwindelig gedreht dürfte der ein oder andere froh über die kurze Spielzeit von knappen 36 Minuten sein. Keine Frage, Katie White und Martino sorgen für frischen Wind auf der Brit Pop geplagten Insel und beweisen auf den zehn Tracks echtes Talent zum Schreiben von Liedern. Auf gesamter Sicht betrachtet, ist die Luft danach sehr schnell wieder draußen was zum Teil an den oberflächlich gehaltenen Songstrukturen liegt, die eher bei den kurzweiligen Dingen des Lebens für Spaß und gute Laune sorgen wird. Dementsprechend ist ‚ We Started Nothing ‚ für den kommenden Sommer auf alle Fälle ein heißer Anwärter für die anstehenden Partys unter Freunden.
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