SLEATER-KINNEY brauchen keine Einführung. Wie jeder weiß, sind sie ein Synonym für die Riot-Grrrl-Bewegung und unterhalten uns seit ihrem selbstbetitelten Debüt im Jahr 1995 mit einer tollen Vielfalt an Post-Punk mit wogenden Gitarrenriffs und einer frechen Attitüde.
Während der Aufnahme von „Little Rope“, Sleater-Kinney’s zweitem Album nach dem Weggang von Schlagzeugerin Janet Weiss im Jahr 2019, erhielt Carrie Brownstein die Nachricht, dass ihre Mutter und ihr Stiefvater bei einem Autounfall in Italien ums Leben gekommen waren. „Little Rope“ ist von dieser Tragödie geprägt, nicht im Inhalt – ein Großteil der Platte war bereits komponiert – sondern in der Umsetzung. Mit der Unterstützung ihrer langjährigen Freundin und Bandkollegin Corin Tucker findet Brownstein Trost im Schaffen von Musik, indem sie die jüngsten Post-Punk-Erkundungen der Gruppe mit der Dringlichkeit ihrer Punk-Anfänge verbindet. Der Schwerpunkt von „Little Rope“ ist spannend, insbesondere weil es nach zwei explorativen Alben erscheint, in denen Brownstein und Tucker nach Möglichkeiten suchten, Sleater-Kinney in die Neuzeit zu führen.
Der eröffnende Track „Hell“ positioniert das feurige Leben nach dem Tod als einen „place that we can’t seem to live without“, während „Don’t Feel Right“ eine Liste alltäglicher Aktivitäten aufstellt (“Read more poems, ditch half my meds”). „Untidy Creature“ trauert um eine weitere Konstante im amerikanischen Leben – das Bundesrecht auf legale Abtreibung, das der Oberste Gerichtshof mit der Aufhebung des Urteils Roe gegen Wade im Jahr 2022 zurückgenommen hat. „Little Rope“ ist zweifellos Sleater-Kinney’s bisher kommerziellstes Album. Vor allem „Crusader“ erinnert an den schmackhaften Grunge von No Doubt und die erste Single „Say It Like You Mean It“ – mit einem Video mit J Smith-Cameron von Succession – ruft Erinnerungen an WH Auden’s „Funeral Blues“ wach.
Der Film spielt auf der Beerdigung eines Liebhabers und wird mit der bettelnden Bitte eingeleitet, „stop all the clocks“, bevor die Band nachgibt und zugibt, dass „all clocks have stopped“. Sie müssen sich der Realität stellen, dass sich ihr Leben für immer verändert hat, und es akzeptieren. „Little Rope“ ist also auf neue Weise befreiend für eine Band, die sich immer zu Wort gemeldet hat, wenn sie dazu aufgefordert wurde. Es ermutigt uns, die Kraft zu spüren, sich den unangenehmen Gefühlen zu stellen, und ermutigt uns, jede Emotion auf der Reise zu absorbieren. Es ist ein leuchtender Hoffnungsschimmer in einem Raum voller Trauer.
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