Sänger, Songwriter und Multiinstrumentalist Sinkane ist seit über einem Jahrzehnt bekannt für seine Affinität zu Funk und Aro-Pop der 70er Jahre. Vermischt wurde diese bereits wohlschmeckende Zusammenstellung mit Indie-Rock, Jazz, Psycho und Reggae. Der Albumtitel, der nach dem französischen Wort so viel wie „Abkehr von der gewohnten Umgebung“ bedeutet, greift die Erfahrungen des in London geborenen sudanesischen Frontmanns Ahmed Gallab auf, der nun als Einwanderer in Trump’s Amerika lebt. Es ist das bis dato poppigste und psychedelischste Album von Sinkane geworden und wird durch Elenna Canlas am Keyboard, Banking Vocals und Ish Montgomery am Bass befeuert.
Textlich ist es ein todernstes Album. Der musikalische Anteil ist ebenfalls höher – aber die Klänge sind nicht weniger ansprechend und vielleicht sogar gefühlvoller als je zuvor. „Everybody“ fährt zu scharfen Percussions und luftigen Afropop-artigen Gitarren, die bald zerstörerischen Elektro-Funk-Linien weichen. An anderer Stelle setzt sich Gallab mit seiner sogenannten Dualität auseinander und verschmilzt seine konkurrierenden amerikanischen und sudanesischen Kulturen auf den harten Rhythmen von „The Searching“ und dem farbenfrohen Afro-Pop von „Ya Sudan“. „Dépaysé“ ruft dagegen Gefühle der Verdrängung und Entfremdung hervor.
Während des gesamten Albums erkundet Sinkane seine eigene, oftmals schwierige Erfahrung als schwarzer muslimischer Einwanderer in Ländern, in denen Vorurteile und Hass zuzunehmen scheinen – aber schon immer präsent waren. In „Mango“ findet Gallab dann aber doch noch seinen vermeintlichen Frieden unter den erhebenden Chören und zirpenden Synthesizern. Er ärgert sich nicht mehr darüber, was andere Leute denken. Stattdessen möchte er seine eigene Botschaft verbreiten: Das Feiern unserer Unterschiede kann zu außergewöhnlicher Schönheit führen.
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