Vor drei Jahren veröffentlichten Passion Pit Ihr erstes Album ‚ Manners ‚ und zugleich waren diese Songs als verspätetes Valentinstagsgeschenk gedacht, die Frontmann Michael Angelakos seiner Freundin widmete. Nun haben wir das Jahr 2012 und die Band aus Cambridge, Massachusetts, ist erwachsen geworden. Auch haben auf der neuen Platte ‚ Gossamer ‚ die restlichen Mitglieder Ian Hultquist (Keyboard, Gitarre), Ayad Al Adhamy (synthesizer, samples), Jeff Apruzzese (bass, synth bass) und Nate Donmoyer (Schlagzeug) ebenfalls etwas zu sagen und so konzentriert man sich dieses Mal auf die Gegenüberstellung von dunklen Lyrics, deren emotionale Direktheit wunderschön mit den farbintensiven Melodien und hyperaktiven Texturen harmonieren. Das Eröffnungsstück ‚ Take A Walk ‚ unternimmt sogleich einen lockeren Spaziergang durch unsere Gehörgänge und ist dabei irgendwie so ein Beobachtungs-Rezessions-Ära-Story-Song über Marktanteilsverluste, überzogene Bankkonten und einer alternden Ehe.
Mittendrin eine tobende und elektronische Pop-Einfachheit, deren Jagd nach dem amerikanischen Traum diese schlussendlich in den finanziellen Ruin treibt. Viel wird in den ersten Minuten geboten und glücklicherweise führen uns Passion Pit auch im weiteren Verlauf durch künstlerische Visionen, deren bildliche Vergleiche an Synth-Pop-Rosen erinnern. Kurze Verwirrung wird man dagegen im zweiten Stück ‚ I’ll Be Alright ‚ verspüren. Hier herrscht zwischenzeitlich ein riesiges Durcheinander, die Chöre laden zum mitsingen ein und am Ende ist man sich unsicher darüber, ob man diesen Track nun als völlig genial – oder als einfach nur total durchgeknallt empfinden soll. ‚ Constant Conversations ‚ ist die größte Überraschung auf der neuen Platte. Wie eine klebrige Süssigkeit und Textzeilen zum schmunzeln, „They told me drinking doesn’t make me nice“, lässt einem dieser sexy R’n’B-Vibe nicht mehr so schnell los.
“Say you want love, a love so tough/ But even all this truth don’t seem/ As though they’re adding up, oh/ Haven’t you already had enough/ Whats this suffering remind you of?”, heißt es in ‚ Love Is Greed ‚ und zusammen mit ‚ On My Way ‚ und ‚ Hideaway ‚ entfaltet sich besonders hier euphorische, luxuriöse und traumhafte Anmut in strahlender Perfektion. Die gekühlten Beats und sehnsüchtigen Gesänge im Schlussstück ‚ Where We Belong ‚ zählen zu den Höhepunkten der Platte und bringen plötzlich auch die zarte Seite an Angelakos zum Vorschein: „Who says you want to stay/ How’s this the easier way?” Insgesamt könnte mit diesem Mann ein neuer bester Songwriter unserer Zeit entstehen…
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