Zuhörerinnen, die sich von einer riskanten Produktion und den glücklichen Zufällen der Lo-Fi-Aufnahme faszinieren lassen, können die verstreuten und manchmal aus den Fugen geratenen Klänge von LALA LALA in vollen Zügen genießen.
Aufgenommen in einem Keller im Laufe von fünf Tagen während eines typisch unwirtlichen Winters im Mittleren Westen, ist „Sleepyhead“ ein vielversprechendes Debütwerk der jungen Songwriterin Lillie West. „Sleepyhead“ ist ein rohes und punkiges Album mit wenig lyrischen Metaphern, die seine intime, direkte Emotionalität verschleiern. In einem drängenden Ausbruch kreativer Energie dem Tonband verpflichtet, verzichtet die selbstproduzierte Platte auf Overdubs und zielt schnörkellos auf die Ohren, das Herz und den Kloß im Hals der Hörerin. Das herausragende „Fuck With Your Friends“ ist ein Sinnbild für Lala Lala’s Konfessionalismus und furchtlose Offenheit: “I drink more than I want to ‚cause it makes you easier to talk to / And what you’re saying is boring.”
Lala Lala’s ausgeblasene Drums, knurrende Basslinien und Wände aus vielschichtigem Gesang erinnern alle an den Grunge der 90er Jahre als Vorlage für West’s Texte über Unruhe und soziale Angst. „Dream Song“ saust ungeduldig dahin, wobei West Texte über Träume von einer besseren Situation hetzt, als ob sie nur einen Song beenden möchte, damit ein anderer beginnen kann. Langweilige Smalltalk-Gespräche und schleppende soziale Verpflichtungen zeigen sich in „Cool Party but Then We All Left“, wobei sich ein zärtliches Wechselspiel zwischen treibender Gitarre und unzufriedenem Gesang in verträumten Hall hüllt.
Das kurze Album dauert weniger als eine halbe Stunde und wandert zwischen Solosongs wie „Bully“ und Explosionen der ganzen Band wie dem herausragenden „Nothing“. Lillie West weiß zudem, wie man ein Album abschließt: „We’ll be okay / We’ll just exist / That’s it / I love every bit.“ Die Gitarren stolpern hinter ihr her und straucheln, bevor sie laufen lernen können.
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