Foals – Antidotes

Kategorie: Albums, Indie Rock

KLANGSTART: März 2008

Die Foals sind eine Band, die das große Glück hatten viel Zeit für Ihr Debüt in Anspruch nehmen zu dürfen. Erste EP der fünf Oxforder aus England erschien bereits vor zwei Jahren und erzielte einen derartigen Erfolg, dass es schwer nachzuvollziehen war warum es denn so lange mit einer ersten Platte dauerte. Nun zwei Jahre später weiß man mehr. ‚ Antidotes ‚ überzeugt durch eine immer spürbare Reife und vorallendingen steckt in jedem der 13 Songs derart viel Liebe zum Detail, dass es viele Durchläufe benötigt um das alles verarbeiten zu können. Beginnend mit ‚ The French Open ‚, das aus unförmigen Wogen zusammengesetzte Werk ergänzt sich bereits nach ein paar Sekunden zu einer vollkommenen Einheit, die zu aufkommenden Tango Klängen den ersten Vorgeschmack abliefert. Mit ‚ Cassius ‚ steigt man dann mit den Foals auf den Schnellzug auf, rasende Beats, falsch herum gespielte Gitarren auf Speed und ein markeloser Refrain tragen Ihr übriges zu einem Ohrwurm Kracher bei, der aber nicht stellvertretend für ‚ Antidotes ‚ steht. Denn im Vordergrund stehen die verschnörkelten Songs, die vielen Details und die sich immer wieder ändernden Stile der einzelnen Songs. So bekommt man am Ende von ‚ Cassius ‚ noch ein Trompetensolo auf die Ohren gedrückt, dass wahrlich nicht von einem Spezialisten gespielt wurde.

Schönster und eingängister Song kommt mit ‚ Red Socks Pugie ‚, hier wurden die Leinen lang gehalten, die Steine vorsorglich alle aus dem Weg geräumt um diesem wunderschönen Lauf durch nichts zu gefährden. Das kostet natürlich Kraft und so sorgt dann zumindest der Schluss für ein wenig Erholung. Die Foals wollen eben nur das Beste für einen und sorgen mit ‚ Olympic Airways ‚ für eine erfrischende Abkühlung, verträumte Klänge und Yannis Philippakis Stimme versetzen einen tief in die eigenen Gedankenströme. Zwar ist er nicht der Mann mit einem großen Wortschatz-Spektrum nutzt diese Tatsache aber mehr als gekonnt zu seinem Vorteil, so passt er stets seinen Gesang an die Intensität des Stückes an. Weiterer und gleichermaßen letzter herausstechender Song ist ‚ Electric Bloom ‚, dem ebenfalls ein eigener Charakter eingepflanzt wurde. Nachdenklich und ängstlich lässt einen dieser Song stets auf Distanz und bleibt damit bei jedem mal aufs neue spannend. Nach dieser Flut an sinnesbetäubenden Elementen ziehen sich die Foals ein wenig zu sehr zurück.

Die Stücke verlieren sich in Ihren Strukturen und finden schlussendlich allesamt auf den gleichen bekannten Pfaden zurück. Einzig die elektronischen Beimischungen blitzen des öfteren in Ihrer Kreativität auf und sorgen für frischen Wind. Als Ausnahme kann man unter Umständen ‚ Like Swimming ‚ nehmen. Wie ein großer Schwarm immer näherkommender Bienen verhält sich dieses 2 minütige Stück bevor es dann mit einer sehr großen virtuellen Fliegenklatsche zu Brei geschlagen wird. ‚ Two Steps, Twice ‚ beginnt verhaltend, drückt jedoch kurz bevor die Augen zufallen aufs Gas und beschleunigt kurzzeitig mit Drumer Jack Bevan, nur um gleich wieder mit aller Macht auf die Bremse zu treten. Das sind die Eigenschaften die den Foals am besten liegen, blitzschnell umschalten, die Melodien verzerren und verändern, neue daraus enstehen lassen und das am liebsten ohne ein spürbares Ende. ‚ Big Big Love (Fig. 2) ‚ beginnt wie ein Song aus den erfolgreichen Zeiten früherer Placebo Jahre. Hat insgesamt natürlich recht wenig damit zu tun, denn nur die eigenen Wege interessieren hier im wesentlichen.

Die obligatorischen Vergleiche mit anderen Bands lassen sich leider nur sehr selten vermeiden und so schauen auch die Herren von Interpol auf ‚ Antidotes ‚ auf einen kurzen Blick vorbei. Die Stimmung auf der Platte ist durchgehend einstimmig, wenn man der Typ ist, der sich gerne auf Platten in seinen Gedanken verlieren möchte darf hier getost zugreifen. Erste Hälfte gehört hier zwar ganz klar den tanzbaren Stücken aber auch der andere Teil weiß zu gefallen und so haben die Foals eine Platte geschaffen, die klar über dem Durchschnitt derzeitiger New Wave Bands steht und sich auch im Vergleich mit anderen Bands in keiner Weiße zu verstecken braucht.

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