Manchen Menschen auf diesem Planeten scheinen die Ideen nie auszugehen. Selbstverständlich reden wir von denen mit Bezug auf kreative, sinnvolle und wohlklingende Eingebungen. Eben solche wie es auf der aktuellen EP ‚ Fall Be Kind ‚ von Animal Collective zu hören gibt. Doch wurden wir dieses Jahr nicht schon von Ihrem Langspieler ‚ Merriweather Post Pavilion verwöhnt? Naja ist schließlich bald Weihnachten und Animal Collective bescherten uns diese schönen Momente bereits 2005 und 2003. Aber das soll die milde Gabe keinesfalls in geringerem Umfang erstrahlen lassen. Schließlich ist die Gruppe aus den Vereinigten Staaten ein Phänomen mit schillernder Brillanz, unglaublich vielen Soundschichten und einer zum Trotz wirkenden Transparenz.
Und eben deshalb hätte es die zweite Veröffentlichung in diesem Jahr eigentlich fast schon nicht gebraucht. Schließlich rätseln wir immer noch über Ihren Langspieler im Januar und das nach fast elf Monaten. Dennoch bilden Animal Collective damit eine musikalische Übergabe in das nächste Jahr und beginnen mit der erneuten Reise in ‚ Graze ‚, dass als Opener nicht gerade als einleitendes Highlight gelten kann, sondern vielmehr in die sanften Tiefen verschwindet, ein leichtes brennen in den Füßen entfesselt und den Hörer zart in verträumte Landschaften entführt. Ein Song der wie von selbst das Gehen erlernte und auf halber Strecke das Tempo leicht beschleunigt. Eigentlich sind es bei genauerer Betrachtung zwei Songs in Einem. Das Erste winkt schüchtern und verstohlen die Hand zum Gruß, das Zweite springt dagegen direkt in die wilden und verdrehten Atmosphären von Animal Collective.
Wahnsinn, Harmonie und Glückseligkeit lagen wohl noch nie so eng beieinander und zaubern eine perfekte Mischung rund um den Schwerpunkt Melodien mit Flöte. Offensichtlich sind sich die Amerikaner mit den unterschiedlichen Wurzeln Ihrer Linie treu geblieben. Sie verzichten auf ‚ Fall Be Kind ‚ mit Experimenten und erkunden stattdessen die psychedelische Identität. Anspruchsvoll wird es dann mit dem zweiten Track ‚ What Would I Want? Sky ‚ mit Trommeln die sämtliche Feinheiten ersticken und gegen Ende plötzlich die uneingeschränkte Harmonie verkünden. ‚ On A Highway ‚ bietet Unterhaltung auf höchsten Niveau und ‚ I Think I Can ‚ stapelt nach einem nackten Bleep ominöse und fremdes Land durch Höhen und Tiefen. Ihre EP klingt Material, das trotz der Qualitäten nicht mehr auf Ihrem Album Platz gefunden hat. Es fügt sich nahtlos zwischen die Reihen und beschert den Fans von Animal Collective den perfekten Abschluss im Jahr 2009.
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