Oberflächlich betrachtet bietet die neue Platte ‚ The Century Of Self ‚ mehr als nur erhöhte Ähnlichkeiten von …And You Will Know Us By The Trail Of Dead´s letzten beiden Alben ‚ World Apart ‚ und ‚ So Divided: Die Sounds und Arrangements sind von epischen Ausmaß und genau so hoch einzuschätzen wie die früheren Arbeiten, wenn nicht so gar mehr. Die künstlerische Art und Prägung der Aufführung durch …Trail Of Dead war schon immer ein besonderes Markenzeichen und findet sich auch hier in rhythmisch treibenden Akkorden wieder.
Das Album hat seinen Namen von einem renommierten BBC Dokumentarfilm, Krieg und Religion sind daher nur einige der impulsiven Themen um die es sich auf dem sechsten Werk überwiegend handelt. Die Melodien wurden dagegen weitesgehend entschärft und abgeschwächt. Trail Of Dead´s Punk-Wurzeln zeigen sich nur so laut und stolz wie Ihre Prog-Rock Ambitionen, die am Besten auf ‚ Ascending ‚ zum tragen kommen. Eine doppelte Portion an Gesang und Gitarren mit viel Leidenschaft beschäftigen den Hörer knappe fünf Minuten mit anspruchsvollen Melodien und so einigen Überraschungen.
Zu Anfang auf ‚ The Century Of Self ‚ muss oder darf man sich mit langatmigen Balladen herumschlagen, die dennoch schnell ein Gefühl des Vertrauens zum Hörer aufbauen. Eine Eigenschaft die Trail Of Dead schon seit zu Beginn Ihrer Karriere in sich tragen und welcher Zeitpunkt wäre besser für die Wiederbelebung Ihrer alten Stärken geeignet als dieser?
Aber die sechs Texaner scheißen sprichwörtlich auf den richtigen Zeitpunkt und durchschreiten viel lieber die Talsohle mit Ihren linienhaft abfließenden Flüssen und verzichten auf übermächtige Orchestrierungen und verschleierte Genre-Experimente. Entweder waren die Gründe Ideenlosigkeit oder eine allgemeine Altersschwäche von Trail Of Dead. Das meiste ist im Verhältnis früherer Werke langatmig und monoton ausgefallen. Spannungsgeladene Sequenzen und eine erkennbare Bewegung nach Vorne lassen sich häufig nur im Ansatz finden. Umso erfreulicher ist dagegen das sechs Minuten Stück ‚ Isis Unveiled ‚ mit keltisch-tingierten Streichern, vermengt es die großen Einflüsse von Sänger und Songwriter Conrad Keely´s irischem Großvater.
Auch wenn Trail Of Dead die Direktheit vergangener Tage fehlt, bleiben Ihnen die thematischen Qualitäten erhalten. So erweist sich die neue Platte als genauso stur wie seine Vorgänger, wenngleich es in bestimmter Art und Weiße gerechtfertigt ist. Denn die ruhige Seite ist ein fester Bestandteil im Reportouir und vielleicht auch gar nicht so verkehrt, diese Konstante auszubauen. Schließlich ist Sänger Keely bereits 36 und man darf ziemlich sich sein, er kann es sich nicht mehr leisten jede Nacht ein Klavier in seine Einzelteile zu zerlegen.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
