BLACK RAINBOWS wird noch über Jahre hinweg neue Schichten der Magie offenbaren und gleichzeitig von Anfang an verlockend sein. Obwohl CORINNE BAILEY RAE kaum produktiv ist – dies ist erst ihr viertes Album – lohnte sich das Warten.
Jeder, der sich im Jahr 2006 in der Nähe eines Radios aufhielt, hörte „Put Your Records On“, Corinne Bailey Rae’s warme Ode an das Gefühl der Entspannung und Erfüllung im Moment. Seitdem ist der Song zu einem festen Bestandteil von Easy-Listening-Kanälen und verwandten Playlists geworden und hat sogar ein virales Cover hervorgebracht. Der kommerzielle Erfolg des Songs – zusammen mit Rae’s selbstbetiteltem Debüt – trug dazu bei, Jazz, Soul und R&B als Grundlage für ihren luftigen Pop zu festigen. Siebzehn Jahre später hat Rae mit ihrem düsteren, gitarrenbetonten neuen Album „Black Rainbows“ eine scharfe und überraschende Wendung zur unverfrorenen Rockmusik vollzogen. Sie flüstert nicht, sondern brüllt.
Aber es ist keineswegs nur wütender Rock. „He Will Follow You With His Eyes“ ist eine jazzige Ballade im Stil von Amy Winehouse aus der Frank-Ära, mit einigen ausgefallenen, unheimlichen Electronica-Effekten, die den gesamten Track überziehen. „Put It Down“ ist wahrscheinlich der ehrgeizigste und dramatischste Track auf „Black Rainbows“, einem achtminütigen, langsamen RnB-Workout, das sich im Verlauf des Songs stetig und dramatisch steigert. Dann ist da noch die Klavierballade „Peach Velvet Sky“, ein trauriger, aber erhebender Song, der auf dem Leben von Harriet Jacobs basiert, die in die Sklaverei hineingeboren wurde und eine prominente Abolitionistin und Schriftstellerin wurde.
Auf der anderen Seite des Spektrums befindet sich der Titelsong, eine dissonante Elektro-Jazz-Nummer, komplett mit Saxofon und der Art unaufhörlicher Percussion, mit der man sich Radiohead in ihren eher langweiligen Momenten vorstellen kann. Wenn es auf einem Album so viele Gangwechsel gibt wie dieses, können die ersten paar Durchläufe für manche durchaus etwas verwirrend sein, und es stimmt, dass einige Titel, wie zum Beispiel das abschließende „Before The Throne Of The Invisible God“, eher wie halbfertige Jams wirken. Dennoch kann man den Ehrgeiz und die Kreativität von „Black Rainbows“ nicht bemängeln, und während des gesamten Albums klingt Bailey Rae wie eine wiedergeborene Künstlerin.
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