Die Fortsetzung des rohen Lady Wood von TOVE LO beschäftigt sich wie ihre stilisierten Videos explizit mit Verwirrung – sexuell, emotional, drogeninduziert.
Das neue Album „BLUE LIPS“ ist 44 Minuten voller roher weiblicher Sexualität und Sinnlichkeit, geliefert in der Art von selbstbewusstem Ton, auf den wir alle achten müssen. Der eröffnende Track „LIGHT BEAMS“ überlagert Samples und Gesänge aus kommenden Tracks zu einem nicht von dieser Welt kommenden Finale. Mit der schwindelerregenden und euphorischen ersten Single „Disco Tits“, die die erste Phase mit „Lady Wood“ beendet, bestätigt die schwedische Sängerin nicht nur, dass sie die Königin der aufgeladenen Titel ist, sondern sie ist auch Expertin darin, melancholische Songs zu schreiben, die das Unglamouröse und Einsame zeigen, ein Partygirl zu sein. Ihr drittes Album erzählt von der Hektik und dem Absturz einer lustvollen Beziehung und den vielen Versuchen, die sie braucht, um sich zu erholen. „Just take the edge off it,“ fleht sie in „stranger“ und bittet um alles, um den Schmerz des Herzschmerzes zu betäuben. Bei „hey, you got drugs? würde sie lieber draußen bleiben und sich selbst zerstören, als alleine nach Hause zu gehen.
Das potenziell sexuell explizite Thema ist nicht krass oder schockierend, es ist eine Übung in der Gleichstellung der Geschlechter – eine Frau, die über ihre Partner singt, wie es viele heterosexuelle Männer jeden Tag im Radio tun. Das zweischneidige Schwert, eine Künstlerin zu sein, aber aus Angst, verurteilt zu werden, nicht über bestimmte Dinge sprechen zu können, ist nichts, womit sich Tove Lo beschäftigt, und es ist ein Ansatz, der veraltete gesellschaftliche Normen mit einem frischen Set herausfordert. Es ist eine kontrollierte Spirale der Selbstzerstörung, mit Songs wie „Don’t Ask Don’t Tell“ und „Romantics“, die als nervenaufreibende Abstiege zu impulsiven, drogengetriebenen Entscheidungen dienen. „BLUE LIPS“ fühlt sich an wie das Ende einer Nacht, wenn alles, was einst unter der Discokugel glänzte, sich nun unter schrillen und unversöhnlichen Lichtern als Tiefpunkt entpuppt.
Auf „BLUE LIPS“ verfeinert Lo zugleich ihre unverwechselbaren Klänge und Stimmungen zufriedenstellender als auf „Lady Wood“ und verwandelt Verrat und Verleugnung in einige ihrer besten Songs.
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