LADYHAWKE ist ein zugängliches, aber immens lohnendes Hörerlebnis, und während einige der Einflüsse dieser Sängerin mitten auf der Straße liegen mögen, ist ihr Album nicht einmal auf der Straße. Es stürmt auf einem schönen roten Motorrad durch die Wüste.
Seit dem 1. Januar 1990 versuchten Bands, die 80er Jahre wiederzubeleben. Viele Kings Of Keytar haben sich in eine Dunstwolke aus Haarspray gehüllt, die dünne rosa Krawatte angezogen und die Le-Bon-Yacht-Haltung eingenommen, um das Jahrzehnt neu zu erschaffen. Aber all das Haarspray hat sie an einem wichtigen Punkt geblendet: Wie in den 80ern zu klingen, bedeutet, Retro-Coolness in excelsis Deo; nur nach 80ern auszusehen, macht uns zu einer sinnlosen Erweckerin, die lebendig gehäutet und im selben Grab wie Justin Hawkins und The Dead 60s begraben werden sollte.
Es brauchte also eine mürrische Neuseeländerin, um die Synthesizer von den Pailletten zu trennen. Ladyhawke’s synthetischer Louche-Pop ist dreist Bananarama, lächerlich „Rio“ und wunderbar Waterman, aber das Fehlen von Posen – ihre schiere Ungepflegtheit – macht es zur ersten glaubwürdigen 80er-Pop-Platte seit ABC’s „The Lexicon Of Love“. Erfreulicherweise gibt es trotz einer ästhetischen Anlehnung an Ladyhawke’s Idole wie Cyndi Lauper und Stevie Nicks kein unangenehmes Gefühl der Ironie auf diesem Album. Tatsächlich ist es, obwohl es warm und entspannt ist, nicht einmal besonders retro:
Es ist frisch und aktuell, vollgepackt mit Synthesizern, mit einer faszinierenden emotionalen Reichweite bei Songs wie „Another Runaway“ und „Better Than Sunday“. An anderer Stelle, wie auf der jüngsten Single „Paris is Burning“, hören wir glühende Refrains, die vor Charisma sprühen. Man kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass Ladyhawke noch mehr zu bieten hat, als man denkt, aber fürs Erste ist dieses Album eine nahezu perfekte Einführung in den Pop-Sound, der so gut gemacht ist, dass er nie wie eine Persiflage klingt.
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