Gibt es einen besseren Weg, ans Licht zu treten, als mit unverfroren abgeleitetem 80er-Synth-Pop, der sich durch hysterisch ausdrucksstarke Gesänge und scharfes Songwriting auszeichnet? Voilà: Vorhang auf für LA ROUX.
Sie ist 20 Jahre alt, Sie hatte die gleichen Produzenten Elly Jackson und Ben Langmaid wie die Klaxons und Sie nennt sich La Roux, das aus dem französischen stammt und so viel bedeutet wie „die mit den roten Haaren“. Sie hat einen sehr speziellen Look, eine ausergewöhnliche Frisur und ergänzt damit hervorragend Ihre bizarr frisierte Synthie-Pop Musik. Sie erzählt Geschichten aus Ihrem Leben, über Herzschmerz, Frustation, staunende Momente, Unbesiegbarkeit und Zerbrechlichkeit, Sie lässt sich musikalisch mit Little Boots und Lady Gaga vergleichen und rückt damit ebenfalls die klanglichen und elektronischen Synthesizer Beats in das Zentrum Ihres Debütalbums ‚ La Roux ‚. Ebenfalls lässt sich die Tatsache feststellen, das immer mehr junge Frauen Ihre Karriere selbst in die Hand nehmen und Ihren Solo- Angriff auf die Charts starten. Waren es damals Lily, Amy, Adele und Duffy, sind es nun mindestens doppelt so viel geworden. Das Geschäft mit den weiblichen Künstlerinnen boomt, natürlich haben Sie alle einen eigenen Stil und sehen einzigartig aus, aber wer kann dort draussen den Kampf mit allen gleichzeitig aufnehmen?
Langsam werden es zu viele, die sich immer weiter Ihrem Sound annähern und die klaren Unterschiede fließend ineinander laufen lassen. Der Markt ist langsam aber sicher gesättigt, die Entwicklung sieht aber noch lange kein Stopschild aufblitzen und so stehen mit Little Boots und La Roux zwei neue junge Damen am Start, die diesem Phänomen mit ausgefallenen Frisuren und ausländischen Kostümen entgegen wirken wollen. Das dies noch gelingt, beweist gerade eben La Roux. Denn nicht nur mit Ihrer exzentrischen Identität fällt Sie aus der Reihe, sondern beweist auch Talent und Geschick in Ihren eigenen Songs. Inspiriert durch Ihre Lieblingsfilme und Künstler arbeitete Elly Jackson, wie die Britin mit richtigem Namen heißt, die letzten fünf Jahre beharrlich daran Ihren Stücken den nötigen Drive zu verpassen. Und tatsächlich, nach der Eingewöhungsphase fangen die Songs an zu wirken, entfalten Ihre Stärken und breiten sich wie ein warmer Teppich wohlwollend über uns aus.
Doch manchmal scheint es so, als hätte La Roux vergessen, den Schlüssel zu nehmen und die Tür zu öffnen, zu dicht drängen sich die Soundarragements aufeinander, entziehen die Luft zum Atmen, die militante Reinheit wird befleckt und zurück bleibt ein unschönes Bild zusammen gequetschter Soundkonstruktionen. Andererseits verhält es sich umgekehrt nicht viel besser, dann verlieren La Roux Ihren Halt, entschwinden in die Freiheit und gehen zu Grunde wie ein Wellensittich, der seine gesamte Lebenszeit hinter Gitter verbringen musste. Das Duo um Elly Jackson und Ben Langmaid bewegt sich auf schmalen Pfaden und hat als einzigstes Hilfsinstrument das Keyboard dabei- das dafür gleich zwei Mal. Von Nutzen ist es Ihnen genau dann, wenn die scharfe Falsettstimme auf Retro-Synth-Pop mit ein bisschen 80er Jahre Flair trifft. Das beschert La Roux unwiderstehliche Melodien in ‚ Tigerlily ‚, der Single ‚ Quicksand ‚ und ‚ Bulletproof ‚ und lässt die Band damit leider in eine klassische Falle tappen:
Der Verwendung Ihres besten Materials zu einem relativ frühen Zeitpunkt. Dennoch, die Präsenz bleibt auch nach ‚ Armour Love ‚ ungebrochen und beschert La Roux gerade noch den unverwechselbaren Langspieler, der aufgrund ehrlicher Aufrichtigkeit seinen Platz, in der derzeit unüberschaubaren Synthie-Pop-Welt, zurecht weiter Vorne einnehmen darf.
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