“It’s not like you have to have an original idea to begin with,” erklärte SIA kürzlich in einem Interview. “It’s like, Christmas, mistletoe, ho-ho-ho, Santa Claus, Christmas list, elves.” Es ist nicht die ermutigendste Herangehensweise an das Songwriting, und das daraus resultierende Album klingt angemessen abgedroschen.
Was soll man über Weihnachtsalben schreiben? Nun. Irgendwie ist es wie die Trüffelsuche. Irgendwann muss doch mal das perfekte Weihnachtsalbum dabei sein. „Everyday Is Christmas“ ist es jedoch nicht. Vielmehr präsentieren sich viele der Songs auf „Everyday Is Christmas“ als unvollständige Ideen oder Songs, die es anderswo nicht geschafft haben und hastig für die Weihnachtszeit in Dienst gestellt wurden. Dass sieben der zehn Tracks der Platte träge ausblenden, trägt zu diesem Gefühl der Unvollständigkeit bei. Angesichts der Tatsache, dass Sia das Album zusammen mit Greg Kurstin, einem Songwriter, schrieb und produzierte, könnte man meinen, dass hier etwas hochwertiges hätte entstehen können.
Auch wenn es manchmal amüsant ist – „Snowman“ ist ein Liebesbrief an einen schmelzenden Liebhaber – gibt es eine Tendenz zur Wiederholung, die faul erscheint („Snowflake“ behandelt praktisch das gleiche Thema wie „Snowman“; es gibt eine bombastische Ballade namens „Underneath the Mistletoe“ und eine weitere namens „Underneath the Christmas Lights“). Diese Nachlässigkeit, kombiniert mit Sia’s wimmernder, monotoner und seltsam skandinavisch akzentuierter Stimme, bedeutet, dass „Everyday Is Christmas“ wahrscheinlich keine Ungläubigen überzeugen wird.
Natürlich ist Sia nicht schüchtern darin, ihre Sachen gewinnbringend zu vermarkten und eine Sache, die stets funktionierte, ist ihre äußerst erfolgreiche Songwriting-Formel. Und diese lässt sich natürlich auch mit einem Weihnachtsalbum umsetzen: große Emotionen, mit denen wir uns alle identifizieren können – Verzweiflung, Schmerz, Liebe, Hoffnung. Das funktioniert, weil sie eine gute Songwriterin ist, die weiß, was ihr Publikum will: sich sowohl anerkannt als auch überrascht fühlen, am besten innerhalb derselben 3½ Minuten. Aber in diesem Fall funktioniert die Formel auch wegen ihrer Stimme.
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