P!NK hat immer noch mehr Kraft in ihrem kleinen Finger als alle ihre Kolleginnen, aber man kann nicht umhin, das Gefühl zu haben, dass das Album ein kalkulierter Versuch ist, das Publikum zurückzugewinnen, das sie mit Try This verloren hat.
Anstatt ihren „Fehler“ einzugestehen oder zu verteidigen, hat P!nk den größten Teil ihrer letzten Pressezeit damit verbracht, Ausreden und Entschuldigungen für das unerklärliche Scheitern von „Try This“ zu finden, eine Platte, die P!nk, obwohl sie gelegentlich irritiert, perfekt in Einklang zu bringen schien. Das Album enthielt mehr als genug radioreife, Missundaztood-artige Hits (darunter „God Is a DJ“, „Save My Life“, „Catch Me While I’m Sleeping“), doch manchmal ist Erfolg nur ein Glücksfall. P!nk’s ätzend betiteltes viertes Werk „I’m Not Dead“ muss ohne Tim Armstrong ausgekommen, der sie fallen gelassen hat und bringt die Sängerin stattdessen mit ihrem langjährigen Mitarbeiter Billy Mann und mit Max Martin zusammen, dem Produzenten hinter Britney Spears und Kelly Clarkson.
P!nk hat immer noch mehr Kraft in ihrem kleinen Zeh als alle ihre Kolleginnen, aber man kann nicht umhin, das Gefühl zu haben, dass das Album ein kalkulierter Versuch ist, das Publikum zurückzugewinnen, das sie mit „Try This“ verloren hat. Songs wie „Who Knew“ und „Long Way to Happy“ klingen zwar gut, klingen aber eher nach Hair Metal als nach Punk und treten treu in die Fußstapfen von Clarkson’s jüngsten Hits. Das Coverbild zeigt die feurige Sängerin, die aus einem Trauerkranz hervorbricht, den Mund mitten im Lied weit geöffnet, ihre rosa Locken mit einer Krone (oder ist das ein Heiligenschein?) aus gelben Sternen geschmückt. Aber erst, wenn P!nk die Erwartungen übertrifft, wird sie aufregend.
„Dear Mr. President“ ist ein abgespeckter offener Brief an George Bush. „What kind of father might hate his daughter if she were gay?“ fragt sie leise, während der Hintergrundgesang des lesbischen Folk-Duos Indigo Sisters ihren Standpunkt unterstreicht. „You’ve come a long way from whiskey and cocaine.“ In Bezug auf Obdachlosigkeit, das Justizsystem und den Krieg im Irak ist sie nicht nur politisch, sondern ergreifend. Für „One That Got Away“ ist P!nk bluesig und draufgängerisch genug, um eine moderne Janis Joplin zu sein, während es Judith Durham von den Seekers ist, an die sie sich mit dem eindringlichen „I Have Seen the Rain“ erinnert.
Ein akustisches Duett mit ihrem Vater, der den Song während seines Dienstes in Vietnam geschrieben hat, ist eine Lektion in Subtilität und Reife und beweist, dass sie immer noch enorme Wucht entwickeln kann, wenn sie ihr beschädigtes inneres Kind in Ruhe lässt.
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