„Beneath The Skin“ war das zweite Album von Of Monsters And Men schien eine qualitative Erweiterung des Debüts der Band von 2012 zu sein. Es schmiegte sich eng an dicht geschichtete, akustisch angetriebene Instrumente dieses Albums an und überzeugte insbesondere durch die markanten Harmonien von Nanna Bryndis Hilmarsdóttir und Ragnar Thorhallsson. Mit „Fever Dream“ geht das isländische Quintett jedoch aus einer vierjährigen Pause hervor und präsentiert uns einen Sound, der radikal von dem Flanell-texturierten Indie-Folk abweicht, den sie bei diesen ersten beiden Veröffentlichungen etabliert haben.
„Alligator“ stürzt sich sogleich in eine vollmundige Balgerei und ruft die lebhafte Kraft der frühen Yeah Yeah Yeahs hervor. Währenddessen gleiten helle E-Gitarren über klobige Bass-Riffs, während es schallt: „Wake me up, I’m fever dreaming!“ Der Rest des Albums scheint jedoch einen anderen Weg zu verfolgen. Plötzlich hören wir klagende Synths, Fingerschnipsen und elektronischen Pop der einen überraschenden Blick zur Folge hat. Was ist denn nun los? „Fever Dream“ verwandelt sich in einen wachsartigen, faden Pop, der sich unerklärlicherweise beim Bäcker um die Ecke als Hintergrundberiselung besonders wohl zu fühlen scheint. Vorbei sind die mythologischen Themen, die ihre vorherigen Lieder durchdrungen haben und auch die elementaren Bilder, die in der Vergangenheit üppige Berghänge und einen wolkenverhangenen Himmel beschworen haben.
„Dirty Paws“ und „Human“ mussten zugunsten einer blitzsauberen Produktion aufgelöst werden und lässt den größten Teil des neuen Albums generisch und unspezifisch aussehen. Lobenswert ist dagegen zur Mitte hin das energievolle „Vulture, Vulture“ – ein knallhartes Stück Festival-Pop. Aber meistens fühlt sich „Fever Dream“ übertrieben und kitschig an. Das zuckersüße „Sleepwalker“ rollt mit klischeehaften Instrumenten über uns, die aus einem Take That-Stück stammen könnten. “You think you know me, but do you really?” surrt Thorhallsson in „Ahay“ und tatsächlich kennen wir Of Monsters And Men nicht mehr wirklich. Es ist frustrierend, wie Of Monsters and Men zweifellos in der Lage sind, prächtige Melodien zu kreieren, die voller Leben sind, aber sie scheinen auf die Nachahmung eines Klangs zurückgegriffen zu haben, der im Trend liegt. Schade!
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