Obwohl der allgemeine Ton des Albums beunruhigend ist, ist die Musik unglaublich originell und fesselnd. Das Gesangstalent von MELANIE MARTINEZ ist sicherlich hörenswert, wenn man eine aufstrebende Künstlerin hören möchte.
Melanie Martinez, die in der dritten Staffel von „The Voice“ unter den ersten sechs landete, stellt ihr Talent in „Cry Baby“, ihrem ersten elektronischen Indie-Pop-Album, das am 14. August veröffentlicht wurde, mit Sicherheit unter Beweis. In ihrer Neuerscheinung erzählt Martinez über ein aus den Fugen geratenes, verdrehtes Märchenthema. Trotz unschuldiger Titel wie „Milk and Cookies“, „Dollhouse“ und „Sippy Cup“ wechseln die Songs schnell von einem Eindruck der Unschuld zu einem düsteren, wahnsinnigen Ton. Jeder Song hat eine andere Identität, aber wenn sich diese Nummern zusammenfügen, bringt das Album das Thema einer verlorenen und düsteren Kindheit zum Ausdruck.
Das gleichnamige Titelstück ist eine perfekte Eröffnung. Ein cooler, minimalistischer elektronischer Jam. Seine witzigen Texte erzeugen mit Martinez’ flüsterndem Gesang einen gruseligen Ton. Die Bridge verwendet ein schönes perkussives Motiv, um die Tränen von „Cry Baby“ nachzuahmen. „Dollhouse“ ist eingängig, stark elektronisch, mit einer gruseligen Atmosphäre, die an Lana Del Rey erinnert. Die bittersüße, nachvollziehbare Geschichte wird gut unterstützt von Martinez‘ unverwechselbarem Gesang, der die Songs für das Ohr attraktiv macht. Ihre Stimme und ihr Stil ähneln Tove Lo.
Dennoch wird Martinez‘ Thema des Übergangs eines Kindes in die Reife und das Erwachsensein auf eine kreative Art und Weise umgesetzt, die Martinez sowohl von Tove Lo als auch von allen anderen Künstlerinnen in der Musikindustrie abhebt. Wenn man jedoch nach einem Album sucht, das die Stimmung hebt und aufhellt, ist dieses Album nicht die richtige Wahl. Obwohl die Songs ansprechend sind, haben sie einen übergreifenden unheimlichen Ton, der ein unangenehmes Gefühl hinterlassen kann. Martinez schöpft eindeutig aus den schwach beleuchteten Pop-Stylings von Lorde und Lana Del Rey, aber während ihre zarte Darbietung die gleichen Femme-Fatale-Posen einnimmt, fehlt ihr die Subtilität ihrer Einflüsse.
Das bedrückend dunkle „Tag, You’re It“ beschreibt einen sexuellen Übergriff, bei dem Martinez ihren eigenen Angreifer spielt, indem sie eine ablenkende Mischtechnik anwendet. „Cry Baby“ zeigt, dass Martinez bewundernswert ehrgeizig ist, aber ihr Beharren darauf, an der zentralen Idee des Albums festzuhalten, lässt sie manchmal in unbequeme Positionen verrenken. Obwohl nicht so radiofreundlich wie die meisten Pop-Alben, ist „Cry Baby“ eine der künstlerischsten und geschickt geführten Indie-Pop-Alben, die dieses Jahr veröffentlicht wurden. Martinez’ Texte und Gesänge eignen sich perfekt, um eine Vielzahl von eingängigen und ansteckenden Popsongs zu kreieren.
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