Fine – Rocky Top Ballads

Kategorie: Albums, Indie Pop

KLANGSTART: November 2024

Die Schönheit des Albums von FINE liegt in seiner Fähigkeit, Emotionen hervorzurufen und Fragen offen zu lassen, sodass wir unmittelbar in ihren Bann gezogen werden.

Fine Glindvad Jensen’s „Rocky Top Ballads“ ist ein Album, das sich anfühlt, als sei es in der Zeit stehen geblieben und fängt Momente ein, die sowohl zeitlos als auch flüchtig sind. Fine’s Texte, die oft vage in ihren Einzelheiten sind, vermitteln ein Gefühl von verstreichenden Tagen, mit der Dringlichkeit, die Realität durch Songwriting zu erfassen. Fine’s Musik unter ihrem Solo-Pseudonym, die aus der Kopenhagener Szene stammt, wo sie mit Erika de Casier und Astrid Sonne zusammenarbeitete, lässt sich nicht einfach kategorisieren. Während Anklänge von Mazzy Star und ein Hauch von „Countrygaze“ das Album durchdringen, ist ihr Sound auch in der traditionellen Folkmusik ihrer Erziehung verwurzelt.

Die Songs auf „Rocky Top Ballads“ – Sample-basierte Produktionen mit organischer Instrumentierung, geschrieben und produziert von Fine – erzählen die Geschichte einer Liebesaffäre, die schwer zu verstehen ist. „You kiss me like a stranger“, seufzt sie auf „Coasting“, Downtempo-Dream-Pop für das Spa oder die Chillout-Lounge. Dann verkündet sie ihrem Geliebten eine kryptische Prophezeiung: „You’ll meet me in a bathtub/Upon a mountain.“ Diese rätselhaften Charaktere bewegen sich durch eine ruhige, intensive Welt, die von einer Bedeutung erfüllt zu sein scheint, die wir kaum begreifen können: Der Nachthimmel nimmt seltsame Farben an, Feuer brennen im Regen und Menschen verirren sich oft, ob mit Absicht oder nicht. 

Die Liebenden gehen immer wieder weg, oder sie wünschen sich, sie hätten es nicht getan, oder sie flehen den anderen an, zu bleiben, obwohl es schwer ist zu sagen, wer von beiden wer ist oder warum sie gehen müssen. „There’s something/I’m leaving/Every day/Something I have to give you…“, singt Fine leise in dem näselnden „Losing Tennessee“, aber sie sagt nie, was es sein könnte. In Songs wie diesem, mit seiner Lagerfeuer-Mitsing-Atmosphäre, wirft Fine einen Alternative-Country-Curveball in die Kopenhagener Szene. An anderer Stelle schwelgt sie in melancholischem 90er-Jahre-Rock und kanalisiert die mythischen Traumwelten der Cranberries oder Cocteau Twins in dem transzendenten „Big Muzzy“.

Fine’s Stimme, die wie eine freundliche Erscheinung mittendrin schwebt, führt uns durch die Platte. Es gibt hier auch eine Art dänische Interpretation von Americana – man höre diese sonnendurchflutete Gitarre – die dem gesamten Projekt eine angenehme Art von Ortlosigkeit verleiht. Hier sind Träumen keine Grenzen gesetzt.

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