Gwen Stefani – Love. Angel. Music. Baby.

Kategorie: Albums, HipHop/Rap, Pop, R&B, Soul

KLANGSTART: November 2004

GWEN STEFANIs transparente, selbstironische Texte sind das i-Tüpfelchen auf einem außergewöhnlich süßen Kuchen, der nach ihr und ganz nach ihr allein schmeckt.

Gwen Stefani von No Doubt hat mehr Klasse als ein durchschnittlicher Popstar. Wenn sie beschließt, ihre Multi-Platin-Band auf Eis zu legen, dann nicht, um ihre Taille zu verdecken und ein paar schlecht durchdachte gesellschaftspolitische Statements auf einer Akustikgitarre zu klimpern, sondern um noch unverfrorener Songs aufzunehmen. „Love Angel Music Baby“ ist ihr bekennendes „Guilty Pleasure“. Gwen zieht die coolsten Namen der Branche (Dr. Dre, The Neptunes, Linda Perry, New Order, Andre 3000) an, um zu produzieren, mitzuschreiben und als Gast mitzuwirken. Sie plündert schamlos ihre Schulmädchen-Kassettensammlung, um ein Album zu erstellen, das den Kurs der Musik für immer ändern könnte – wenn wir das Jahr 1983 hätten. Hier im Jahr 2004 ist es immer noch eine der frivol brillantesten Platten glänzenden Retro-Pops.

Zu den absolut verrückten Highlights gehören „Hollaback Girl“, ein seltsames Liedchen mit einem „We Will Rock You“-artigen Backbeat und einer kleinen Melodie; Dies wird von Stefani begleitet, die wiederholt gurrt: „Oooh, this mah shit, this mah shit.“ Es ist fast unmöglich zu erkennen, was dieser Unsinn tatsächlich bedeuten könnte, und es wird noch seltsamer, als sie anfängt zu singen: „This shit is bananas/B-A-N-A-N-A-S.“ Bananen, in der Tat. Ein weiterer seltsamer Streifzug ist „Bubble Pop Electric“, eine verrückte Geschichte zu einem frenetischen Beat, das Stefani bei einem fiktiven Date folgt und davon singt, sich auf den Rücksitz des Autos im Autokino zu setzen. Der Gnadenstoß dieses Wahnsinns ist jedoch „Harajuku Girls“, ein ganzes Lied darüber, wie süß sich japanische Frauen kleiden.

Zwischen diesen absolut abgefahrenen Tracks verbergen sich eine Handvoll „seriöser“ Songs; Auch hier sind sie alle auf das Jahr 1987 gestylt, stehen aber allesamt gut für sich. Jeder Track klingt wie ein moderner Remix einer alten Dance-Hymne. Theoretisch ist es ziemlich innovativ und faszinierend; in der Praxis ist es fast so, als würde eine Gabel durch den Schädel getrieben. „Cool“ ist eine fröhliche Ballade, die eher repräsentativ für das klingt, was man ursprünglich von Stefani erwartet hätte. In einer sexistischen Branche stellte Gwen’s überlebensgroßes Image oft ihre bekanntermaßen verärgerten Bandkollegen in den Schatten, und es ist diese Unsicherheit, die ihren ersten offiziellen Solo-Auftritt antreibt: “Your moment will run out/Because of your sex chromosome/I know it’s so messed up, how our society all thinks/Life is short, you’re capable.” 

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Gwen Stefani – Love. Angel. Music. Baby.

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