Dieses Album von SHABAKA ist das Ergebnis einer immensen, fruchtbaren Zusammenarbeit. Eine Zusammenarbeit zwischen Wesen, Instrumenten, Melodien und Räumen, die Raum zum Zuhören und Nachdenken bieten.
Nach Jahren der Zusammenarbeit und Auftritte ist Shabaka’s Solo-Debütalbum „Perceive Its Beauty, Acknowledge Its Grace“ eine eindrucksvolle Erklärung der Vielfalt. Sein zweiter flötenbetonter Auftritt nach der „Afrikan Culture EP“ von 2022. Der Titel ist zunächst gebieterisch, wird aber schnell zu einer Einladung in einen weiten, inneren Raum, der durch die verschiedenen Instrumente und Stimmen des Albums aufgebaut wird. Hutchings’ in London ansässige Bands (insbesondere die hypnotischen Electro-Jazz-Hybride von The Comet is Coming) haben tendenziell schweißtreibende Körperlichkeit und intensive Dynamik betont, wobei Hutchings’ Saxophon eine durchsetzungsstarke, ausrufende Hauptrolle spielt. Da diese Bands nun auf unbestimmte Zeit pausieren, ist „Perceive Its Beauty, Acknowledge Its Grace“ ein zutiefst ruhiges und manchmal fast konfrontativ kontemplatives Angebot.
Tracks wie der sanft wirbelnde (und zutiefst schöne) Eröffnungstrack „End of Innocence“ feiern die meditativen Räume zwischen den Noten bis zu einem Punkt, an dem das „it“, das uns der Albumtitel zu bewerten und zu schätzen einlädt, durchaus Stille sein könnte, die von Hutchings‘ ruhig pirouettierenden Melodieflügen und sanft perkussiven Notenclustern durchbrochen wird. Obwohl der Großteil des Albums im Van Gelder Studio, dem historischen Jazz-Wahrzeichen in New Jersey, aufgenommen wurde, ist es fraglich, ob diese Musik innerhalb der allgemein anerkannten Parameter des Jazz operiert. Zugegeben, es gibt Anspielungen (wortloses Heulen, das aus einem alten Epos von Pharoah Sanders stammen könnte, gesprochene Rezitationen, die spirituelles Wohlbefinden und Sozialgeschichte betonen) auf die Kultklassiker des Spiritual Jazz der 1970er Jahre.
Die Parade der Gaststars des Albums könnte wie eine Ablenkung wirken, wenn jeder dieser Künstler nicht so gut in Shabaka’s Gesamtvision integriert wäre. Von den vielen Gesangsstücken des Albums sind diejenigen am hinreißendsten, in denen Gastsänger eher wie Instrumentalistenkollegen behandelt werden. Auf „Insecurities“ scheint Moses Sumney das Timbre von Shabaka’s Flöte zu kanalisieren, als er sich dem Leiter und Harfenisten Charles Overton mit wortlosen Zeilen anschließt. In „Kiss Me Before I Forget“ verschmilzt Lianne La Havas ihre Stimme mit Shabaka’s Klarinette und kreiert so ein schönes Geflecht von Tönen, und in „Living“ vereint sich Eska Mtungwazi’s mehrspuriger Gesang mit den Streichern von Miguel Atwood-Ferguson und erzeugt so ein üppiges, orchestrales Gefühl.
„Perceive Its Beauty, Acknowledge Its Grace“ ist in einer Zeit, die von schnellen Nervenkitzeln und sofortiger Befriedigung durchdrungen ist, nicht leicht zu verkaufen. Wenn man ihm jedoch Zeit zum Erblühen gibt, sind diese Tracks mit vielen der im Albumtitel erwähnten Qualitäten durchdrungen.
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