DEPARTURE OF REASON ist anspruchsvoller und selbstbewusster als die vorherigen Duo-Auftritte von MARY HALVORSON und JESSICA PAVONE und ein meisterhaftes Beispiel innovativer kreativer improvisierter Musik, die sich jeder Kategorisierung entzieht.
Von den ersten Momenten an erscheint das vierte Album des Duos Mary Halvorson und Jessica Pavone als das Beste, mit einem Hauch von Vornehmheit, die Melodien kennzeichnet, die aus rationaler Weisheit entstanden und von lebhaften Seelen genährt sind. Die Vereinbarungen sind genau beschrieben; die kompositorische Strategie offenbart untypische Lösungen. Es gibt keinen Moment, in dem diese Merkmale zu unfreundlicher Distanz führen: Die aufmerksame Zuhörerin bleibt in jeder Folge engagiert und sanft verblüfft. Inspirationen werden ohne Scheu gezeigt. Der Anfang „That Other Thing“ offenbart seinen osteuropäischen Ton und schämt sich nicht, Progressionen zu genießen, die sanft, charmant und äußerst gastfreundlich klingen.
Die begrenzte Instrumentalpalette des Duos verstärkt die spartanische Sensibilität der Beiden und verleiht ihrem breiten dynamischen Spektrum ein deutliches Gleichgewicht, selbst bei Werken wie „Hyphen“ und „New October“, deren markiger Call-and-Response-Diskurs und quecksilberne Stimmungswechsel von dekonstruierten Grübeleien bis hin zu schillernden Thrash-Einlagen reichen. Kurze melodische Hooks verstärken Stücke wie „Onslaught“ und „Ruin“ und demonstrieren ihr Talent, dissonante Harmonien und seltsame Phrasenlängen anmutig mit Kernen hypnotisierender lyrischer Erfindungen zu durchdringen. Halvorson ist die auffälligere Spielerin und springt zwischen den Klängen und Techniken hin und her, die ihre E-Gitarre zulässt.
Es gibt einen Moment in dem Lied „Begin Again“, in dem sie zwei unterschiedliche Klangfarben kontrapunktisch miteinander verschmelzen lässt. Dann gibt es noch die Gesangsmelodien. Scheinbar irgendwo zwischen gesundem Folk und der Esoterik des Progressive Rock angesiedelt, sind die Songs betörend und fesselnd. Die Sprache auf „Departure of Reason“ ist raffinierter und selbstbewusster artikuliert als auf allen anderen Aufnahmen, was den beiden Musikerinnen einen tieferen Einblick in andere Aspekte ihrer musikalischen Persönlichkeiten gibt.
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