Getreu ihrer Marke ist das dritte Mixtape der Rapperin SEXYY RED aus St. Louis, voller Sex, Genusssucht, Selbstverherrlichung und Feiern.
Wer darauf hoffte, dass die schmutzigen, geilen, sexgeladenen Eskapaden von Sexyy Red für immer im Sommer 2023 stecken bleiben, wird enttäuscht sein. Mit „In Sexyy We Trust“ hat sie nämlich noch einen draufgesetzt. Klar, „Hood Hottest Princess“ vom letzten Jahr kann nicht wiederholt werden, da ein Teil des Reizes darin bestand, überrumpelt zu werden. Es war eine so polarisierende Sensation, dass es niemanden überrascht hätte, wenn sie ihr nächstes Album zu sehr aufgemotzt hätte, um zu beweisen, dass „Hood Hottest Princess“ kein Strohfeuer war. Aber glücklicherweise ist Sexyy das scheißegal. Wir werden Hommagen an Gucci Mane und Chief Keef, explizite Sexwitze und Wortspiele sowie vulgäre Zitate bekommen, die man jedes Mal schreien muss, wenn man einen Tropfen Alkohol im Blut hat.
Sie ist wirklich auf dem Gipfel des Don’t Give A Fuck-Bergs. Und durch ihre Songs, durch ihre Musikvideos, durch ihre Social-Media-Eskapaden hat sie einfach dieses Talent, mit dem Publikum zu spielen, es zu provozieren und es auch glauben zu lassen, dass sie nicht so selbstbewusst ist, wie sie es ist. Sexyy Red versteht voll und ganz, was es an ihrer Persönlichkeit und dem, was sie tut, ist, das manche Leute einfach absolut in den Wahnsinn zu treiben scheint. Diese traurigen mittelmäßigen Idioten, die im Grunde auf Sexyy Red hereinfallen und auf sie herabsehen, reagieren mit Verachtung auf sie, wenn sie buchstäblich herumalbert und sich lächerlich und absichtlich maßlos verhält.
Und das Lustige ist, dass sie einfach megapolarisierend, aber gleichzeitig wahnsinnig unterhaltsam ist, sehr eingängige Tracks schreiben kann, viel Persönlichkeit, viel Charakter und auch einen wirklich scharfen Sinn für Humor hat. Vor wie vielen Tracks hat sie dir gesagt, dass sie die weibliche Gucci Mane ist? Sie bedient sich ganz offensichtlich bei Leuten wie Waka Flocka Flame. Sie ist kreativ aus demselben Holz geschnitzt. Die Beats auf „In Sexyy We Trust“ überschreiten definitiv ein paar Grenzen. Tay Keith und Drumatized, die ausführenden Produzenten, kreieren ein Klangerlebnis, das zwischen Trap und Memphis-Rap oszilliert. „In Sexyy We Trust“ ist vollgepackt mit Features.
Sexyy Redd’s Zusammenarbeit mit Künstlern wie VonOff1700 und Lil Baby verleiht dem Album Tiefe und Vielfalt. Darüber hinaus verstärken sie die Musikalität und Anziehungskraft des Albums, einschließlich südstaatlicher Einflüsse wie Project Pat, Juicy J und Gucci Mane. Aber das funktioniert nicht immer wie geplant. Drake’s Auftritt auf „U My Everything“ sorgt für Stirnrunzeln. Sein Vers ist eine komplette Antithese zu Sexxy Red’s sanften Versuchen. Und um das Ganze abzurunden, stört der abrupte Wechsel vom fesselnden Beat zu seinem „BBL Drizzy“-Teil die Kohärenz des Songs. In diesem einen Fall braucht Sexyy Red’s Anziehungskraft als aufstrebender Solo-Act keinen Superstar-Hit-Köder.
„In Sexxy We Trust“ ist am Ende eine furchtlose und unverfrorene Platte, die nicht nur die Grenzen überschreitet, sondern sie zerfetzt. Es ist eine Feier der Individualität, die mit Themen wie kühnem Selbstbewusstsein, ungezügelter sexueller Ermächtigung und unerbittlicher Entschlossenheit ihr Können zur Schau stellt.
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