Die Persönlichkeit, die QUEEN LATIFAH auf ihrem neuen Album annimmt, ist ganz anders als die lustige und schrille, die sie uns in den letzten Jahren vorstellte. Dieser Frau ist etwas mutiger, dreister und etwas weltmüder.
Queen Latifah hat ihre Herrschaft als amtierende Rap-Dame längst etabliert. Bekannt für ihre Reime, die die Stärkung der Frau predigen, ihren afrozentrischen Kleidungsstil und ihre witzige Lyrik, ist die Queen eine Hip-Hop-Größe, mit der man rechnen muss. Sie steht in ihrer aufstrebenden Schauspielkarriere auch kurz vor dem Crossover-Erfolg, nachdem sie sich gerade die Hauptrolle in der Fox-Sitcom „Living Single“ gesichert hat. Doch ihr schauspielerischer Erfolg bedeutet nicht, dass sie vergessen hat, was sie bekannt machte. Bei „Black Reign“, dem dritten Album der Queen, tritt Latifah härter auf als bei ihren vorherigen Veröffentlichungen und zeigt auch einige unerwartete Tricks aus ihrem Repertoire. Trotz der leichten Veränderung ist es eine perfekte Momentaufnahme davon, wo Hip Hop gerade steht, insbesondere für weibliche MCs.
„Black Reign“ ist ein gutes Album. Es ist auch ein problematisches Album. Dana’s älterer Bruder Lancelot kam unverschuldet bei einem Verkehrsunfall ums Leben, als er mit dem Motorrad fuhr, das sie für ihn gekauft hatte. Der Schlusstrack ist eine herzliche Widmung an ihn, da er „looking down from heaven“, und die Last der Schuldgefühle, die sie wegen seines Todes empfand, führte zu einer langen Zeit der Depression und Selbstmedikation. Das Album schwankt von einem Sound zum nächsten und scheint zeitweise nicht sicher zu sein, was es erreichen soll. „No Work“ ist eine eindringliche Hymne für die Flavor Unit-Crew, während „Mood Is Right“ ein ruhiger Sturm-Rap darüber ist, einen Liebhaber zu finden, mit dem sie sowohl geistig als auch körperlich klarkommen kann.
„All I ever wanted was a strong brother like you.“ Auch hier stimmt die Stimmung zu 100%, aber der Ton der Tracks vermittelt gemischte Botschaften. Sie möchte den Hardcore-Appeal beibehalten, den sie dadurch erlangte, dass sie beweist, dass Frauen im Hip-Hop nicht nur eine Augenweide, sondern auch rau und robust sind wie die Männer, gleichzeitig aber auch eine sanftere, zärtlichere Seite zeigen möchte. Es ist ein Beweis für Queen Latifah, dass sie beides haben kann, aber man muss fair sein und sagen, dass es nicht bei jedem Titel funktioniert. Dennoch bleibt „Black Reign“ ein starker und selbstbewusster Auftritt, insbesondere als Album aus einer Zeit, in der Frauen darum kämpfen, in der Rapmusik gleichberechtigt zu sein.
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