Wenn KELIS und ihr Produktionsteam Tracks kreieren, die am besten zu ihrer Stimme und Einzigartigkeit passen, werden die Endergebnisse auf ihrem Debüt KALEIDSCOPE herausragend.
Lebhaft, verrückt und skurril sind nur ein paar Worte, um Kelis zu beschreiben. Mit der Veröffentlichung ihres ersten Studioalbums rundet „Kaleidoscope“ die 90er mit einem Blick auf die Zukunft ab. Während die 90er oft mit den Klängen von Britpop und Grunge dominiert wurden, könnten Hip-Hop und R&B in den kommenden 2000er Jahren nicht weniger wichtiger werden. „Kaleidoscope“ umfasst die Essenz der 2000er – ein Jahr, bevor wir es betreten. Doch Kelis scheint ihrer Zeit bereits voraus, nachdem sie 1998 in Sandbridge, Virginia, verbracht hatte, um das Album zusammenzustellen, und in einem Interview bestätigte: “this has been a work-in-progress for the last 21 years.” Der Album-Opener „Intro“ ist eigenartig, aber exzentrisch; knapp zwei Minuten wirbelt der Monolog außerirdische Geräusche, Tränen eines Neugeborenen und entmutigende Klavierkombinationen auf – Soundeffekte, die wir vielleicht nicht bei einem Einführungstrack erwartet hätten. Das Beste an dieser Single ist, dass sie einen einfach nicht auf den Rest vorbereitet, und egal wie oft man sie anhört, sie lässt sich nicht mit den folgenden Tracks verknüpfen.
Hier gibt es keine Formel – in Anbetracht der Zeit bietet „Kaleidoscope“ wenig temperamentvollen Swingbeat oder Neo-Soul, stattdessen die akustischen Hip-Hop-Beats von The Neptunes mit einem Hauch von jenseitigen, nahöstlichen und arabischen Einflüssen. „Caught Out There“ besticht mit seinem „I hate you so much right now“-Refrain, „Ghetto Children“ mit Williams und Hugo’s Band N*E*R*D, ist ohnmächtiger, urbaner RnB, der den Fugees etwas zu verdanken hat. Obwohl es sich in vielen Genres versucht, weicht „Kaleidoscope“ dem Klischee aus – der Doo-Wop-Heavy-Soul von „Suspended“, der AOR von „Mars“ und die Singsang-Verführung von „Mafia“ besitzen alle genügend Individualität. „Kaleidoscope“ ist die perfekte Kombination aus einer jungen, ehrgeizigen Sängerin und einem experimentierfreudigen Produktionsteam. Insofern ist es eines der aufregendsten Alben seiner Zeit. Es bleibt damit nur zu hoffen, dass die wilde, seltsame und wunderbare Energie von „Kaleidoscope“ die dauerhafte Blaupause für jede voranschreitende Kelis-Platte sein wird: keine Regeln und roher Ehrgeiz. So wie es sein sollte.
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