OUT OF HEART von FLOHIO ist eine Sammlung von Songs mit ebenso viel Herz wie lyrischem Flair.
Immer gegen den Strom schwimmend, hat FLOHIO nie die Anerkennung erhalten, die sie verdient. „Out Of Heart“ ist eine unwiderstehliche Absichtserklärung für die Bewohnerin Südlondons. Sie verbindet mühelos den lässigen Fluss der Rap-Legenden der Ostküste mit Geschichten aus ihrem nigerianischen Hintergrund über Südlondon und der Ausdrucksweise und dem Vokabular ihrer in Großbritannien lebenden Zeitgenossen und ist eine Künstlerin, die etwas Schönes und Neues erschließt. Das Unheimliche an FLOHIO ist jedoch, dass – im Gegensatz zu Legionen von gehypten Rappern, die mit unerfülltem Potenzial dastehen – es nie sie war, die nicht geliefert hat, sondern nur die Antwort ist, die nie gegeben wurde.
Ihr Debüt-Mixtape „No Panic No Pain“ fiel bei den Kritikern auf die gleiche Weise ein, wie Black Midi oft als zu virtuos kritisiert werden. Was passiert, wenn man so gut im Handwerk ist, dass manche Leute denken, es erscheint unaufrichtig? Keine dieser Kritikpunkte kann an ihrem Debütalbum „Out Of Heart“ geübt werden. „Grace“ ist ein melancholisches Karussell der Bilder, die unsere Gedanken heimsuchen, wenn wir unsere Augen schließen („Don’t ask me where my smile is / I’m still in my oven“), während der abschließende Track gleichzeitig ein Liebesbrief an die Familie und eine Anspielung darauf ist, dass sie es noch nicht „geschafft hat“, obwohl sie die Normen in Frage gestellt hat (“I’ve been going against the grain / How we keep breaking these rules?”).
Der beste Rap-Moment von „Out Of Heart“ ist „Feel Alive“: Seine futuristische Interpretation der Synth-getriebenen Sounds des britischen Undergrounds zeigt die Höhen, die FLOHIO’s Up-Tempo-Songs erreichen könnten, wenn ihre 070 Shake-ähnlichen Darbietungen klarer wären. Der Track enthält auch einige der bisher besten Reime ihrer Schöpferin: „Skip a heartbeat to my rhymes / What if save a yout’ was a crime / We were through the errors and trials / Float through the waves, Exercise.“ In „2 HOURS“ erleben wir dagegen eine atemberaubende zentrierte Energie ihrer Live-Shows mit einem wunderbar sanften Feature von HAWA. Und was FLOHIO betrifft, wenn dies nicht der seit einem halben Jahrzehnt prophezeite Durchbruch ist, dann sind wirklich nur wir selbst daran Schuld.
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