Doechii – Alligator Bites Never Heal

Kategorie: Albums, HipHop/Rap

KLANGSTART: August 2024

ALLIGATOR BITES NEVER HEAL macht ihre Haltung klar: Niemand drängt sie in eine Ecke. Aber wenn dies der Sound von DOECHII ist, die gegen Zwänge ankämpft, ist ein wenig Reibung vielleicht nicht das Schlimmste.

Doechii, gebürtige Floridianerin, Rapperin, Sängerin, Songwriterin. Seit einigen Jahren ist sie eine der vielversprechendsten Künstlerinnen auf der Liste der Top Dog-Unterhaltungskünstler. Und wenn man bedenkt, welche Messlatte dieses Label in der Vergangenheit gesetzt hat, will das schon viel heißen. Immerhin, das ist dasselbe Label, das uns Kendrick Lamar, SZA, Schoolboy Q und Ab-Soul beschert hat. Und durch eine Reihe von Singles und ein paar EPs, die sie bisher veröffentlichte, hat Doechii ein Maß an Lyrik, Persönlichkeit und Charakter gezeigt, das sie genauso weit bringen könnte.

Die sumpfigeren Sounds des Mixtapes triefen vor Feuchtigkeit, darunter das dröhnende „BULLFROG“ und das abgehackte und verschraubte Intro zu „SKIPP“. Die Hitze übernimmt bei „NISSAN ALTIMA“, einem herausragenden Song voller Geschmack und Schmutz (wer nicht wusste, dass Doechii bisexuell ist, wird es herausfinden, wenn sie sagt: „She munchin’ on the box while she watchin’ Hulu“). Die schlüpfrige Tapferkeit ist nur vorübergehend, ausgeglichen durch Momente der Intimität: Bei „BLOOM“ schwingt Doechii’s Gebet der Selbstliebe durch geschichtete Harmonien, die an Madison McFerrin erinnern. 

Der sanfte, funkelnde Groove von „BEVERLY HILLS“ passt unerwartet gut zu Doechii’s melodischem Potenzial. Auf diesem Album gibt es so viele Stellen, an denen sie einfach durchdreht und so bunt wird, dass es schwer ist, ihr zu folgen, wie zum Beispiel im Song „DENIAL IS A RIVER“, wo sie eine Art Rollenspiel macht, wie ein Gespräch mit sich selbst und dann mit einem Partner, alles im selben Song? Man stelle sich einen Song vom Album „Slick Rick’s Great Adventure“ vor, aber auf Acid, und so klingt er. Außerdem scheint dieses Album keiner bestimmten Flüssigkeit zu folgen, von einem Track zum anderen können Produktion und Sound völlig anders sein als beim vorherigen oder nächsten.

Dieses Mixtape ist zudem voller witziger, interessanter Lyrik, in der Doechii ihr Schreibtalent unter Beweis stellt. Es gab bereits zahlreiche Vergleiche zwischen dieser Platte und der legendären TDE-Veröffentlichung „Section 80“ von Kendrick Lamar – und es ist absolut verständlich – woher die Leute diese Idee haben. Dieses Debüt für Kendrick war auch irgendwie durcheinander, hatte aber so viele Perlen, die darauf hindeuteten, dass er etwas Besonderes war. Auf „ALLIGATOR BITES NEVER HEAL“ zeigt Doechii, dass hier die Saat für etwas wirklich Großes gepflanzt wurde.

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Doechii – Alligator Bites Never Heal

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