Das neue Album von WENDY & LISA bewegt sich nicht in den Extremen, sondern in den Zwischentönen, die oft die ehrlichsten Geschichten erzählen.
„Eroica“, das dritte Album von Wendy & Lisa, erscheint wie ein musikalischer Spiegel, der die Komplexität des Menschseins in facettenreichen Klängen einfängt. Auf Virgin Records veröffentlicht, präsentiert das Duo ein Werk, das sich ebenso introspektiv wie experimentell anfühlt. Die beiden Musikerinnen, deren Wurzeln in ihrer Zusammenarbeit mit Prince und The Revolution liegen, demonstrieren erneut ihre Fähigkeit, das Gewöhnliche in etwas Erhabenes zu verwandeln. Die Studioarbeit an „Eroica“ ist geprägt von einem offenen, fast organischen Ansatz. Wendy Melvoin und Lisa Coleman legen großen Wert darauf, echte Instrumente und lebendige Performances in den Mittelpunkt zu stellen. Die Sessions, die in einem Studio in Los Angeles stattfinden, sind geprägt von einer spielerischen Atmosphäre, in der Ideen fließen und sich Klänge frei entfalten dürfen. Unterstützt von erfahrenen Studiomusikern, darunter der Percussionist Carla Azar, entsteht ein Album, das zwischen Rock, Funk und verträumtem Pop balanciert.
Der Eröffnungstrack „Rainbow Lake“ zieht uns sofort in eine andere Welt. Mit seiner verträumten Melodie und den schimmernden Gitarren scheint der Song wie eine Einladung, tiefer in das Album einzutauchen. Zeilen wie „In the reflection, I see who I’ve been and who I could be“ geben einen ersten Hinweis auf die introspektive Natur des Albums. Im pulsierenden „Strung Out“ finden Wendy & Lisa zu einem kraftvollen Groove, der sich fast wie eine Rebellion gegen innere Konflikte anfühlt. Die Energie des Songs erinnert an Künstlerinnen wie Annie Lennox, die ähnliche Emotionen in ihren Arbeiten ausdrücken. Der Einsatz von Bläsern verleiht dem Track eine dynamische Intensität. Mit „Mother of Pearl“ schaffen die beiden ein zartes, fast spirituelles Stück, das durch Wendy Melvoin’s Gitarre und Lisa Coleman’s Klavierspiel getragen wird.„Crack in the Pavement“ ist ein Höhepunkt, der mit einer Mischung aus Melancholie und Entschlossenheit beeindruckt.
Der Song, der von urbaner Isolation erzählt, verweist auf die Herausforderungen des modernen Lebens, ohne jemals ins Kitschige abzurutschen. Die Bassline, gespielt von Wendy, trägt eine fast hypnotische Qualität. Das Titelstück „Eroica“ fasst die Essenz des Albums zusammen. Mit einer dichten Atmosphäre und einer schwebenden Melodie reflektiert der Song die Zerbrechlichkeit und Stärke, die in jeder Handlung liegen können. „Eroica“ ist ein Album, das nicht unbedingt auf sofortige Zugänglichkeit setzt, sondern auf langfristige Wirkung. Wendy & Lisa erschaffen ein Werk, das tiefgründig, kreativ und zeitweise herausfordernd ist – eine Einladung, die eigene Welt aus neuen Perspektiven zu betrachten.
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