Georg Brenner und Philipp Janzen von Urlaub in Polen begeben sich nach 10 Jahren auf Ihre letzte gemeinsame Reise. Und lauscht man den ersten Minuten zum Opener ‚ Lore-Ley 1‘ dürfen wir uns auf eine brachiale und aufwühlende Reise einstellen. Agressiv rollen die Gitarren über monotone Piano-Klänge, bedrohlich die einsetzende Stimme von Multiinstrumentalist und Gitarrist Brenner. Diese Reise ist nur etwas für mutige Menschen, mit dem Hang zur Risikobereitschaft und dem Verzicht, bekannte Wege zu bewandern. Auf ‚ Boldstriker ‚ gibt es keine kaschierenden Schnitte und auch keine farblichen Verwaschungen. Urlaub In Polen manövrieren uns auf Ihrem rostigen Kahn dann zum nächsten Stück ‚ Oh Beo, Whre Art Thou? ‚ und lassen hier erstmal der Experimentierfreudikeit freien Lauf. Leider wirkt es mehr wie der Blick auf das endlose Meer. Wenig Überraschungen und nur das Gesamtbild wirkt den Umständen enstprechend leicht befremdlich.
Der gleichnamige Titeltrack versteht es dagegen die Wandlungen geschickt gegen uns einzusetzen, epische Landschaften vor unserem geistigen Auge entstehen zu lassen bis hin zum lakonischen Space-Bossa-Aphorismus. Danch folgt Teil 2 der sinnlosen Experimente und plötzlich haben wir mit ‚ Snowhite ‚ die Hälfte des Albums erreicht. Irgendwie erinnert es mich auch schon die ganze Zeit an die belgischen Kollegen von Ghinzu. Nur mit dem fehlenden Zusatz des unausprechlichen Wahnsinns. Schneidende Gitarren ritzen luftige Löcher in die drückende Atmosphäre, elektronische Klänge brechen daraufhin aus Ihren Gefängnissen aus und spülen uns mächtig viel Wasser in den kleinen rostigen Kahn. Mit einem überraschend hellen Klang begegnen uns Urlaub In Polen kurz darauf in ‚ The Velvet Blues ‚ und im weiteren Verlauf lässt sich erkennen, das Duo wollte uns mit den vielen stilistischen Variationen in die Verwirrung führen.
Dagegen gestaltet sich ‚ Under Liquid ‚ äußerst eingängig. Harmonische Synthies, rotierende Drums und eine verzerrte Stimme erheben sich zu einem majestätischen Gesamtbild. Der gewöhnliche Rocksong ‚ Rebel And Waste ‚ wirkt auf ‚ Boldstriker ‚ dagegen ein wenig verlassen. Und mit der Intensität einer Abschiedsszene sagen Georg Brenner und Philipp Janzen schlussendlich leise Auf Wiedersehen.
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