THE NIGHT THE ZOMBIES CAME ist ein weiterer sicherer Schritt nach vorne. Zugleich scheinen die PIXIES entschlossen, mit ihrer neuen Besetzung eine neue Richtung einzuschlagen.
Eine Bandgründung am College ist eine uralte Geschichte. Interpol, Talking Heads, Death Cab for Cutie – die Liste ist endlos. Es macht Sinn: Als Joey Santiago und Black Francis sich an einem College in Massachusetts trafen, entstand aus einem schmuddeligen Studentenwohnheimzimmer eine weitere Band, die für die Hall of Fame bestimmt war: Pixies. „The Night the Zombies Came“, das zehnte Album der Band, besteht aus dreizehn Titeln und wirkt wie die Verfilmung eines Gothic-Romans, mit einer greifbaren Erzählweise, die von dunkler Mystik geprägt ist. „Primrose“ und „Mercy Me“ fallen in die von der Band selbst beschriebene Kategorie der „Dust Bowl Songs“, eine moderne Interpretation der Country-Balladen, die einst von Woody Guthrie geschätzt wurden.
Emma Richardson’s Harmonien in Songs wie „Chicken“ und dem oben erwähnten „Mercy Me“ sind eindeutig Beatles-artig und stellen vermutlich die konventionellsten und schönsten Momente in der bisherigen Diskographie der Pixies dar. Aber ihre jugendliche und präzise Stimme ist nicht nur dazu da, Black Francis‘ zunehmend monotones Knurren zu verschönern oder gar auszugleichen. Wie sie in „Motoroller“ zeigt, das das kraftvollste Gitarrenriff des Albums enthält, ist Richardson bereit und in der Lage, ihre Darbietung aufzupeppen, wenn die Songs es erfordern. Ihre hohen Harmonien während der Bridge des Songs verleihen Textzeilen wie „I tried to call you on the telephone/And now I gotta do this all alone“ ein unerwartetes Pathos.
Richardson’s Bassspiel mit dem von Lenchantin – oder auch dem von Kim Deal – zu vergleichen, ist ein schwierigeres Unterfangen. Produzent Tom Dalgety, der sich auf die Schaffung eines gehaltvollen zeitgenössischen Rocksounds spezialisiert hat, lässt in seinen Mixen viel Raum für satte Bässe, aber Richardson’s Spiel zieht nicht die Aufmerksamkeit auf sich. Manchmal begnügt sie sich damit, lediglich David Lovering’s Kick-Drum zu betonen, während Lovering wiederum darauf achtet, Black Francis’ Melodien nicht zu übertrumpfen und Platz für Joey Santiago’s zahlreiche Leadgitarrenparts zu lassen.
Das Album endet mit zwei soliden Nummern: dem volkstümlichen, leicht exzentrischen Pop von „Kings of The Prairie“ mit wunderschönen Gitarrenlinien/Hintergrundgesang und dem Albumabschluss „The Vegas Suite“, der mit eigentümlichem Selbstvertrauen daherkommt. „The Night the Zombies Came“ ist am Ende ein gut geerdetes Angebot: die Pixies entwickeln sich weiter, ohne dabei zu sehr in Aufgeregtheit zu verfallen.
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