LE BUTCHERETTES
Sin Sin Sin

GENRE: Rock / Alternative Rock, Punk Rock KLANGSTART: Mai 2011


All Songs written by Teri Gender Bender. Produced by Omar Rodriguez Lopez. Mixed by Lars Stalfors. So steht es auf der Homepage von den Le Butcherettes und ein bisschen wehmütig blicke ich auf die letzten Wochen zurück. Dabei hatte alles so schön begonnen: Die Liveshows von Le Butcherettes klingen phänomenal. Kunstblut und Schweineköpfe rollen über die Bühne und riefen äußerst widersprüchliche Reaktionen aus dem Publikum hervor. Und Kontrovers ist auch der Schnitt zum Debüt ‚ Sin Sin Sin ‚ auf dem Label Rodriguez Lopez (Cargo Records). Die Band war mit den Yeah Yeah Yeahs, The Dead Weather und The Walkmen auf Tour. Beeindruckende Namen, die keine weitere Erklärung benötigen. Warum also dieses zahme Album? “In my mouth, in my thigh, in my rib, in my backside, in the middle of my sleep, all you wanna fucking do is rip right throug“, brüllt Frontfrau Teri Gender Bender mit ihrer süßen und giftigen Zunge auf Album-Opener ‚ Tonight ‚. Eigentlich soll es grundsätzlich so schockieren, wie der Rest des Albums – eine flüchtige Anspielung auf Sex und Gewalt.

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‚ New York ‚ gruselt sich dagegen durch anziehenden Rock. Langsam, methodisch und unerbitterlich. Doch während diese Tracks nicht unbedingt im Kopf hängen bleibt, kann ‚ Henry Don’t Got Love ‚ einen aufrührerischen Tumult veranstalten. Es ist der erste brillante Moment auf ‚ Sin Sin Sin ‚. Danach folgt mit ‚ The Leibniz Language ‚ ein kleines Stückchen Radiotauglichkeit und ’ I’m Getting Sick Of You ‚ verdeutlicht in der goldenen Mitte die fehlende philosophische Botschaft. Man könnte über diesen Punkt mit Leichtigkeit hingwegsehen, sind die Le Butcherettes eben nur eine Punk-Band. Doch ist man sich dessen bewusst, entstehen auch keine langgezogenen Stücke dieser Art, deren Botschaft auch in der Hälfte der beanspruchten Spielzeit beim Hörer angekommen wäre. Leider wurde mit einer großen Bürste die Ecken und Kanten abgerundet und wollen nicht so recht in den trotzigen und ebenso mächtigen Strudel aus Synthie-Pop, Jazz und Punk hineinpassen.

Und so bleibt es bei den bewussten Mitteln: ‚ Bang! ‚ verbirgt ein wenig der Kopf hinter der Wut. ‚ All You See Me in Death ‚ nimmt eine Seite aus The Dead Weather und verlangsamt diese ein wenig. Aber da ich von einem „ersten“ brillanten Moment gesprochen habe, folgt nun der obligatorische zweite Moment in Form eines instrumentalten Zwischenspiels in ‚ Riko’s Smooth Talking Mothers ‚. Hier kicken Le Butcherettes endlich einmal die Schweineköpfe über die Bühne und hinein in das mit Kunstblut überschüttete Publikum. Grundsätzlich gefallen zwar die Bemühungen eine musikalische Vielfalt zu präsentieren, doch schlussendlich kann das wahnsinnige Schauspiel von den Le Butcherettes nur live auf der Bühne funktionieren.

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