BOUGHT TO ROT ist lässiger als LAURA JANE GRACE’s Platten mit Against Me!, der legendären Punkband aus Florida, die sie seit 20 Jahren anführt.
Das Leben und die Karriere von Laura Jane Grace veränderten sich 2012 für immer, als die Leadsängerin der Florida-Punkband Against Me! sich als Transsexuelle offenbarte. Aber viele Grundlagen blieben erhalten: Ihre gefühlvolle, schonungslos offene Musik blieb sowohl unverblümt als auch schroff, während sie sich an die radikalen Veränderungen in ihrem Leben und ihren Beziehungen anpasste (und diese kommentierte). Against Me! nahmen anschließend zwei ihrer besten Alben auf („Transgender Dysphoria Blues“ und „Shape Shift With Me“), und wie ihre Titel vermuten lassen, beschäftigten sich beide intensiv mit relevanten Fragen von Geschlecht und Identität.
Against Me! bleiben aktiv, aber es ist keine Überraschung, dass Grace auch den lockereren, weniger riskanten musikalischen Weg brauchte, den sie in einer maroden neuen Band namens Laura Jane Grace & The Devouring Mothers gefunden hat. Das neue Album „Bought to Rot“ überschreitet die Grenzen des Punks, trägt aber immer noch das ungefilterte, verspielt-profane, mit Ideen übersäte Markenzeichen ihrer Sängerin. Vielleicht mehr als bei jeder anderen Veröffentlichung ist Grace hier (zu Recht) der Star. Grace’s Stimme, die sich im Laufe ihrer Karriere stetig verbessert hat, steht in jedem Song im Mittelpunkt.
Das treffend betitelte „Screamy Dreamy“ zum Beispiel wechselt zwischen sanftem Schlaflied und Redline-Punker, während Grace’s ruhiger Gesang die beiden Hälften als eine Art Schlichterin vereint. Auf „Valeria Golino“ passt sie hervorragend zur progressiven Intensität des Liedes, indem sie leise in der Komposition beginnt, bevor sie beim ersten Refrain explodiert. Es ist, als würde sie versuchen, einen Tornado niederzuschreien, was perfekt zu dem Gefühl der (sexuellen) Frustration passt, das im Text thematisiert wird. „Bought To Rot“ ist also die abwechslungsreichste Veröffentlichung in Grace’s Katalog.
Zu den unzähligen Subgenres gehören lebhafter Post-Punk, Heartland-Rock, Rockabilly und ein paar Arten von Indie-Rock-Experimentalismus. Während „Bought to Rot“ möglicherweise nicht die gezielte Hartnäckigkeit von Against Me!’s neuestem Album „Shape Shift With Me“ besitzt, ist es ein abwechslungsreiches, mäandrierendes Album, das sich frei durch mehrere Genres bewegt. Kombiniert man das mit äußerst persönlichen Texten, erhält man einen echten Einblick in das, worum es bei Laura Jane Grace geht: bissig, surreal und gelegentlich absurd.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
