KELE
The Hunter EP

GENRE: Electronic KLANGSTART: November 2011


Irgendwie vermisse ich Bloc Party in diesen Tagen mehr denn je. Der Sprung zum jetzigen Solo-Künstler war ein harter Übergang für Kele Okereke. Keine Frage. Der gesicherte kultivierte Sound seiner Band stand ebenfalls unter seiner Kontrolle, doch der Aufprall sollte, wie wir jetzt wissen, nach dem Debüt ‚ The Boxer ‚ geschehen. Sein Werk veröffentlichte er noch während der Flugphase, doch mit der neuen EP ‚ The Hunter ‚ wurden die Hoffnungen auf eine weiche Ladung bereits im Vorfeld begraben. Zumindest kennt man den Mann noch. Er flirtet auf ‚ The Hunter ‚ erneut mit der elektronischen Musik, stellt sich gegen die natürliche Ordnung und produziert am Ende doch nur drehende Synth-Akkorde, die sich über leichte Beats schieben, sich wiederholen und anschließend mit dem einfältigen Gesang von Kele den Bund der Ehe beschließen.

Eine Ehe die wohl kaum bis zum verflixten siebten Jahr halten dürfte. Mit Dub-Step eröffnet die Single ‚ What Did I Do ‚ und orientiert sich zielstrebig am Mainstream-Dance. Zugänglich, eingängig und glatt. Besser gefällt mir dagegen das zweite Stück ‚ Release Me ‚ mit seinem aufbauenden und wirbelnden Klavier, dem benebelten Chor und dem mitreissenden Höhepunkt. Unterstützt wurde Kele auf seiner EP von Spank Rock und The Kills Produzent XXXChange. ‚ Cable Goodbye ‚ und ‚ Love As A Weapon ‚ schwenken die offizielle Flagge der ‚ The Hunter ‚ EP, wenn der Sänger zwischen Tanz und überreizter Sentimentalität taumelt. Wo sich ansonsten doch die klagende Stimme gut in manche Tiefen einfügt, erblicken wir hier die klobige Lyrik, wie sie gerade Ihr hässliches Haupt aus den Tiefen der Bedeutungslosigkeit zieht. Zum Glück folgt mit ‚ You Belong To Someone Else ‚ das Beste zum Schluss.

Eine ausgelassene Party mit stilistischen Verflechtungen, Sonnenschein und afrikanischen Rhythmen. Schade bleibt eben nur, dass letztlich die stärksten Elemente fast nur recycelt und anschließend neu verpackt wurden. Das Leben nach Bloc Party scheint für den Sänger noch immer in der Experimentierphase zu stecken.

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